Engens Runenfried
Engens Runenfried war ein weiser Runenmeister und Magier der Gilde, der sich auf die alten Schriften und magischen Symbole spezialisierte. Er war bekannt für seine Fähigkeit, uralte Runen zu entziffern und ihre Bedeutungen zu interpretieren. Engens spielte eine wichtige Rolle bei der Entschlüsselung der magischen Schutzmechanismen der Stadt Audvacar und anderer mystischer Orte in Erkenfara. Seine Arbeiten trugen wesentlich zum Verständnis der magischen Strukturen der neuen Welt bei.
Ein lange Reise nimmt ihren Anfang
Geschlungen windet sich die alte Erzstraße durch das Hochland von Megana. Welcher Reichtum muß im Laufe der Zeit über sie zu den Siedlungen gebracht worden sein.
Goldbach, Zweihammer, Felsenfurt, Hochhausen und Glimhausen, all´ diese Städte verdanken ihren Reichtum der alten Erzstraße. Zwerge, Gnome und die strahlenden Menschen des Nordens, mit ihren blauen Augen, dem blonden Schopf, sie alle arbeiten hart zum Wohle der alten Erzstraße und ihrer Kinder in den Siedlungen der Gilde.
Auch ich folge ihr in die Weiten des Südens, Kilometer um Kilometer, begleitet von ein Schar junger Männer und Frauen, die ein neues Zuhause suchen.
Vergaß ich doch mich vorzustellen: Engens Runenfried ist mein Name.
In der Tasche trage ich den Brief meiner Mutter Asgisia Runenfried, ein Empfehlungsschreiben für die Elementargeister. Genau hatte sie mir eingeschärft: »Höre mir genau zu. Wenn Du Tanis erreichst, begebe Dich zuerst zum Haus der Fürstin Drachmargon, übergebe ihr meinen Brief und alles weitere wird sich ergeben.«
Das Abendlager wird gerade aufgeschlagen, als ich aus meinen Gedanken um meine Zukunft gerissen werde. Ein berittener Bote hat unseren Zug erreicht. Er stürmt durch das Lager, verkündet den Willen der Gilde und bevor die Worte einen richtigen Weg zu meinem Ohr gefunden haben, prescht er bereits davon.
Wie waren seine Worte? Eine neue Welt, Abenteuer, Reisen, Freiwillige werden gesucht. Aufruhr im Lager!
Den ganzen Abend tanzt die Vorfreude auf den Gesichtern meiner Reisegefährten, Hoffnung auf ein neues Leben. Die nächsten drei Reisewochen unserer Schar vergehen wie im Flug; immer wieder dringen Gerüchte zu uns, eine Flotte wird gebildet, Händler, Handwerker, Seeleute und vieles anderes Volk sammelt sich. Endlich erreichen wir die Stadt Tanis. Welch ein Anblick, die prunkvollen Paläste, die Gildenhalle, der Turm der Elementargeister, die Märkte, der Handelshafen und vieles mehr. Diese vielen Menschen, dieser stetige Strom von Menschen, die Gerüche von Leben, der Hauch der großen Welt.
Nachdem wir das nördliche Stadttor passiert haben, muß ich an die Worte meines Vaters denken. Ein einfacher Bergmann mit der Kraft eines Ochsen, dem Verstand eines Fuchses und der Geduld einer Raubkatze bei der Jagd: »Wenn Du die großen Städte aufsucht, halte Deine Börse versteckt, ebenso Deine Talente. Prahle nicht mit Deinen Fertigkeiten, denn es gibt immer einen, der besser ist als Du.«
Ach, Umron, Vater, wie vermisse ich dich jetzt schon. Deine starke Hand, die du schützend über mich hieltest, wie wird mein Leben verlaufen? Gehe ich den richtigen Weg? In meinen Gedanken verloren streife ich durch die Stadt, ich werde der Wirklichkeit gewahr vor den Toren des Hohen Turmes der Hexenkunst, dem Heim der Fürstin Drachmargon.
Meine Mutter sagte es mir zwar nie, doch ich weiß - heute Nacht wird es sich entscheiden, ob die Mächte mich erwählen oder, nein kein, oder ich bin noch zu jung zum sterben. Was dann folgte, darf nicht an die Ohren der Sterblichen dringen, diese Macht, dieses Wissen, alles bleibt versiegelt in meinem Geist.
Dem Willen der Fürstin folgend befinde ich mich auf der Flotte in die neue Welt, ich Engens Runenfried, Beschwörer der Winde und des Meeres, Erster Elementarmeister der Gilde, in die Welt Erkenfara.
Mögen die Elemente mit uns sein.