Eisenwolf
Der Eisenwolf ist eine gefürchtete Kreatur aus den tiefen Nebelwäldern des ehemaligen Jarlsgrund Stormfjord.
Diese Bestie erreicht eine Schulterhöhe von nahezu zwei Metern – mannshoch – und wirkt selbst im Stand wie ein bronzener Wächter aus uralter Zeit. Seine massige Gestalt ist von sehniger Kraft durchzogen, sein Körper von einem dichten, aschgrauen Fell bedeckt, das bei Bewegung leise knistert wie kaltes Eisen unter Spannung.
Besonders auffällig ist das Fell um Hals und Kopf, das in silbrigem Glanz schimmert, als wäre es aus feinem Stahl gewebt. Es schützt den Eisenwolf wie ein natürlicher Harnisch gegen Pfeile, Klingen und selbst Runenmagie. Wenn der Nordwind durch die Fjorde zieht, flackert dieses metallische Fell im Mondlicht wie geschmiedete Rüstung – ein Anblick, der den Mut selbst gestandener Krieger erschüttert.
Sein Maul birgt ein noch furchterregenderes Geheimnis: Zähne aus schwarzem Metall, scharf wie frisch geschliffene Äxte, und hart genug, um Rüstungen zu zerreißen und selbst Runensteine anzuknabbern. Wenn der Eisenwolf jagt, hallt sein Heulen durch die Täler wie das Kreischen eines Ambosses unter dem Hammer – ein metallisches Heulen, das jedes Tier und jeden Menschen erstarren lässt.
Der Eisenwolf gilt in der nordheimischen Legende als Wächter alter Gräber oder gar als verfluchter Geistkrieger, dessen Seele im Leib eines Wolfs eingeschlossen wurde, um auf ewig über die gefallenen Jarls zu wachen. Manche sagen, er sei das Ergebnis vergessener Schmiedekunst – erschaffen von einem runenkundigen Schmied, der den Zorn der Götter herausforderte.
In den langen Winternächten erzählen sich die Skalden in den Hallen Nordheims von jenen, die den Eisenwolf sahen – und niemals wieder zurückkehrten.