Nachruf auf den Fürsten

Aus erkenfara.com
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorhanden in

In Gedenken an den in der Schlacht gegen Rhûn gefallenen Fürsten Innozent 93., hier nun ein Nachruf zu seinem Gedenken, verfaßt ein Jahr nach seinem Tod von seinem Bruder, dem heutigen Fürsten Innozent 94.

Es ist mir ein Bedürfnis, nach dieser langen Zeit wieder mein Wort an Euch zu richten, damit Ihr besser urteilen könnt. Viel geschah das letzte Jahr und viele Stimmen erschollen aus dem Jenseits. Ich weiß nicht, was Ihr gesehen oder gehört habt. Sicherlich haben schon andere berichtet über die Dinge, die geschahen. Nach langem hin und her zwischen uns und dem Feind entschloßen wir uns zum Angriff und versenkten eine Flotte des Kriegsgegners. Vor der Schlacht suchten wir im Nahkampf die direkte Konfrontation mit den gegnerischen Adeligen. Nachdem viel Blut gefloßen war und sich nur noch ein einziger von unseren tapferen Heerführern am Leben befand, stand dieser im hoffnungslosen Kampf einer vielfachen übermacht gegenüber. Doch diese bevorzugten den "taktischen Rückzug" und ließen unseren doch erheblich verdutzten Heerführer alleine stehen. Unsere Flotte besiegte die Gegnerische, ihre Reserve besiegt unsere. Aus! Fertig! Alles verloren!

Oder doch nicht?

Nach der Schlacht wurde eine Untersuchung gehalten, die klären sollte, ob die Ehre eines rhûnischen Ritters durch sein Verhalten während des Charakterkampfes beschmutzt sei, doch das Gericht stellte nach langen Zeugenbefragungen fest, das keine Gesetze der Ritter des Phoenix gebrochen wurden.

Nun, ich habe mich kurz gehalten und versucht, alles Unwesentliche wegzulassen und ohne große, schmückende Worte auszukommen. Denn mein Volk ist in Trauer, und jedes Wort zuviel wäre der blanke Hohn und würde die ohnehin schon verletzten Gefühle nur weiter treffen. Aber Gefühle wurden schon genug verletzt, und was zählen diese in einem immer unerbitterlicher geführten Krieg? Im Angesicht der Stimmen aus dem Jenseits, welche mich in diesem Moment führen, möchte ich folgendes klarstellen: Ich bin der Anführer eines Volkes, nicht nur aufgrund der Geburt sondern auch aufgrund der Führung. Ich folge denen, denen ich aufgrund meiner eigenen freien Entscheidung folge. Ich bezahle die Schulden meines Bruders. Ich werde bei den Schuldnern meines Bruders eintreiben. Und doch sind alle Schulden getilgt. Ich schulde keinem Rechenschaft, außer mir selber.

Der Fürst ist tot. Es lebe der Fürst.