Minnegericht

Aus erkenfara.com
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Was ist überhaupt "Minnegericht"?

Eine Erläuterung der Edlen Isolde von Weatebix

Vor 2 Jahren (1992) rief Philip Fitzdasar die Edlen Herren von Erkenfara zur Minne auf, um das kulturelle Umfeld zu erweitern. Er sammelte aber auch die edlen Damen um sich, um sie auf das, was auf sie zukommt vorzubereiten und aufzurufen zu richten. Doch jene edlen Damen, beschlossen es den Minnen nicht einfach zu machen und zu Philips Überraschung, erdachten sie sich einige Aufgaben. Dadurch entwickelte sich die Minne zu einer Art Wettbewerb.

Auch im letzten Jahr taten sich die edlen Damen wieder zusammen, um sich zu beraten und gemeinsam ein paar Aufgaben zusammen zu stellen. Leider wurde geplantes durch das schlechte Wetter und so glauben wir, auch durch einige Fehlinterpretationen der Aufgabenstellung erheblich beeinträchtigt. Vermutlich ging auch die Teilnehmerzahl der Minnen, durch die daraus entstandene Atmosphäre zurück. So weiß ich nur von ein, zwei Frauen die während des gesamten Treffens beminnt wurden. Angeregt durch das Geschehene und einige Gespräche mit unbeteiligten Personen, beschloß ich diese Zeilen zu verfassen.

Wie war das eigentlich im Mittelalter mit der Minne?

Damals wurde die Minne fast ausschließlich von den Minnesängern geprägt. Diese waren zum größten Teil Ritter, mit einem ausgeprägten Sinn für Poesie. Der Alltag jener Ritter war erfüllt mit Waffenübungen. Sie waren als Vorbereitung für die Schlachten, welche sie für Ihre Lehensherren schlugen nötig. Auch die Turniere, die sie bestritten, dienten zur Vorbereitung und als Prüfstein für die Schlachten. Aber gleichzeitig waren sie auch eine willkommene Erheiterung für die edlen Damen und dem Volk. In der wenigen Freizeit, welche die Ritter besaßen dichteten sie oft Verse und Lieder, die sie ihrer erwählten Dame vortrugen. Doch nicht jeder unter ihnen besaß diese Gabe. Einige Ritter ließen kein Turnier aus, um der Verehrten ihre Geschicklichkeit zu beweisen. Sie baten vor Beginn des Lanzenstechens öffentlich um die Gunst ihrer Erwählten. War sie gewillt, so band sie ein Tuch in ihrer Farbe an die Lanze. Das Band trug er meist im Verlauf des Turniers an einem Arm. Es sollte ihm Glück bringen. Am Ende des Lanzenstechens gab er, ebenfalls öffentlich das Glückspfand zurück. Nahm sie es wieder an sich, war es ein Beweis ihrer Bewunderung seiner Geschicklichkeit. Jedoch verweigerte sie die Rücknahme, zeigte sie so ihren Unfrieden und gab ihn somit dem Gespött der Öffentlichkeit preis.
Einige Ritter der Minne, bewiesen äußerste Hartnäckigkeit, in dem sie der Erwählten mitunter kuriose und auch schmerzhaft Liebesbeweise darbrachten, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. So gab es einen Ritter, der das Waschwasser seiner Verehrten trank. Doch als das noch nicht zu reichen schien, schnitt er sich sogar einen Finger ab, der nach einem Schaukampf steif geblieben war. Er sand ihn ihr dann in Begleitung einiger Verse zu.

Welche Frauen wurden eigentlich erwählt?

Zumeist waren es die Damen von Adel, das heißt Prinzessinnen, Herzogstöchter und Hofdamen. Doch nicht selten auch verheiratete Frauen. Doch ich möchte zur Minne auf Erkenfara zurückkommen!

Ich glaube ich spreche im Namen all meiner Mitstreiterinnen: Wir die edlen Damen auf Erkenfara, wären höchst erfreut, wenn die teilnehmenden Minnen etwas mehr Fantasie und vor allem Eigeninitiative mit sich bringen würden. Dafür muß sich auch keiner einen Finger abschneiden oder sich sonstige Verletzungen zufügen. Dies wäre verrückt und grausam. Wir können es auch verstehen, das sich keiner zum Gespött machen möchte. Wahrscheinlich ist letzteres ein weiterer Grund der geringen männlichen Beteiligung. Doch Edle Erkenfaras laßt euch sagen: "Der Schmerz des Spottes ist von kurzer Dauer, auch wenn man noch Jahre davon spricht. Wir Damen sind auch dazu bereit, dem der den Spott erträgt, unsere Hochachtung auszusprechen!". So hat es doch zu unserer und aller Fröhlichkeit beigetragen. Also ziert Euch nicht ihr edlen Herren Erkenfaras, selbst wenn wir es Euch noch so schwer machen werden!

Ihr alle seit auch im nächsten Jahr aufgerufen am Minnegericht teilzunehmen und teilzuhaben. Denn wer weiß, vielleicht wird ja der Tag kommen, an dem wir Damen Euch keine Aufgaben mehr stellen brauchen und nur noch die Richter sein werden, wie's einst erdacht!

— aus Erkenfara Info '94 - Lyrik und Geschehnisse des Minnegerichtes zu Erkenfara

Siehe auch Die Suche.