Hege und Pflege von Drachen

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Autor: Tschak le Krkh

Aufzucht, Hege und Pflege von Drachen für jedermann und jederfrau

Während meiner Lehrjahre bei dem alten Ka´Jiamaad, Erzmagier seines Zeichens, war es mir vergönnt, von ihm unter anderem zu lernen, wie man mit Drachen umgeht und wie man sich seinen eigenen Drachen aufzieht. Nun, da ich ein selbständiger Magiker des Reiches Yaromo bin, habe ich mir die Freiheit genommen, eine kleine Drachenfiebel zu verfassen, die ich mir erlaube, im Folgenden zu veröffentlichen.

Warnung

Als erstes muß ich leider den Titel etwas korrigieren: Für jeden Magier!!! Nichtmagisch veranlagte sollten da lieber die Finger von lassen, oder sehr mutig und zäh sein. Als zweites muß ich jedoch eine Warnung aussprechen. Mit erwachsenen Drachen umzugehen ist eine sehr gefährliche Angelegenheit, aber auch der Umgang und die Aufzucht kleiner Drachen ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Wenn ich mich daran erinnere, wie ich meinem kleinen Zögling das Fliegen beigebracht habe … aber dazu später. Über eines muß sich jedoch jeder im Klaren sein: so ein Drache, egal welcher Farbe und egal, wie clever und intelligent, ist kein Haustier und auch kein Babyersatz. Er wird zu einem Freund und Gefährten, auf den man sich verlassen kann, und der sich auf uns verlassen können muß, oder er wird unser Feind, wenn wir ihn schlecht behandeln. Und glaubt mir, wenn man einen Drachen aufzieht, und der uns nicht mag, uns haßt, und uns töten will, weil wir nicht den Schokopudding mit ihm teilen, dann wird's ein spannendes Leben, bis einer tot ist. Alle hier niedergeschriebenen Anleitungen und Vorgehensweisen müssen auf eigene Gefahr durchgeführt werden. Der Autor, also ich, hafte nicht für irgendwelche Folgeschäden. Sollten sich auf irgendeine Weise Druckfehler eingeschlichen haben, die zu Unfällen führen, so bedauere ich dies sehr, und bitte eventuelle Erläuterungen und Forderungen direkt an mich zusenden, damit auch ich was zu lachen habe. Ich bin gerne bereit, Kollegen und anderen mutigen Personen bei ihrem neuen Leben mit einem Drachen mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Auch meinem Drachenfreund, Ashaba Trenahes Nocturnus Pennak of Tschak le Krkh, Son of Tamarand, Foe of Cyan Bloodbane, genannt Ashaba, wird es ein Vergnügen sein, einem kleinen Schlüpfling ein wenig unter die Flügel zu greifen, falls dies erwünscht ist.

Ashaba wurde mir von Tamarand, einem Goldenen Great Wyrm, zum Dank für einen Gefallen, den ich ihm tat, überlassen. Er hat mir während der Aufzucht viel Freude und Arbeit bereitet, und im Laufe der Jahre wurde er mir ein guter, wahrer Freund. Er schwor mir ewige Freundschaft und Treue, und ich tat ihm gleich. Er ist jetzt ein Junger; Er wird mich überleben, aber ich hoffe wir haben noch eine lange gemeinsame Zeit. Bald wird er sich um eine Lebensgefährtin kümmern, Drachen sind monogam, und darauf freue ich mich schon. Vor allem auf die vielen Kleinen.

Drachenarten

Es gibt einige verschiedene Arten von Drachen, die ich hier in tabellarischer Form darstellen werde.. Dabei werde ich die verschiedenen Arten mit Namen nennen, deren bevorzugte Gebiete und Gepflogenheiten und Gesinnungen erläutern. Alle Drachen werden in großen Obergruppen zusammengefaßt, als da wären: Gute Drachen, Böse Drachen und Neutrale Drachen.

Zum Aufziehen eignen sich besonders die Guten, die Neutralen gerade noch. Von der Aufzucht eines bösen Drachen muß ich mit Nachdruck abraten, gleich welcher Gesinnung der Züchter ist. Böse Drachen neigen dazu, ihre Eltern, also auch den Züchter, solange zu attackieren, bis die Grenzen abgesteckt sind. Da wir nicht die Konsistenz eines Drachen besitzen, führt so etwas bei Nichtdrachen unweigerlich zum Tode.

Der oberste Drache, der König sozusagen, der Gesinnungsgattungen, also Böse, Neutral und Gut, ist ein einmalig vorkommender Drache:

  • Bei den Bösen Drachen ist dies der Chromatische D., meistens bekannt unter dem Namen TIAMAT
  • Bei den Neutralen Drachen ist dies der Rubin D., SARDIOR PRINCE OF NEUTRAL DRAGONS
  • Bei den Guten Drachen ist dies der Platin D., meistens bekannt unter dem Namen BAHAMUT
  • Der Führer aller Drachen ist »HIS RESPLENDANCE LARETH, KING OF JUSTICE«

Die am weitesten bekannten Drachen sind folgende:

Farbe Fachspezifischer Name Gesinnung Vorkommen in
Blau Draco electricus Böse trockene Steppen und Wüsten
Bronze Draco gerus bronzo Gut tropische und subtropische See-und Meeresküsten
Feendrache Draco fidibus nonsensus komicus Neutral warme, tropische o. subtropische Wälder
Gold Draco orientalus sino dux Gut Überall
Grün Draco chlorinous nauseous respiratorus Böse subtropische u. warme Wälder u. Höhlen
Kupfer Draco comes stabuli Gut trockene u. warme Hügel und Berge
Messing Draco impudentus gallus Gut Wüsten und Steppen
Rot Draco conflagratio horribilis Böse tropische, subtropische und warme Hügel und Berge
Schwarze Draco causticus sputem Böse subtropische Dschungel u. Sümpfe
Silber Draco nobilis argentum Gut tropische, subtropische und warme Berge und Nebel
Weiss Draco rigidus frigidus Böse arktische Gegenden und Höhlen

Weniger bekannte Drachenarten:

Farbe Gesinnung Vorkommen in
Amethyst Gut isolierte Hochlandplateaus
Astral Neutral Hölle, Nirvana, etc.
Braun Böse Dürre- und Wüstengebiete
Cobra Böse tropische u. subtropische Höhlen etc.
Demon Böse in vulkanischen Gebieten
Emerald Gut erloschene Vulkane
Erd Neutral tropische u. subtropische Savannen
Fluß Gut tropische u. subtropische Seen und Flüsse
Gelb Böse Wüsten
Grau Böse arktische Gegenden und Höhlen
Jacinth Neutral Wüsten u. Steppen
Jade Neutral tiefe, dichte Wälder
Kristall Gut Höhlen in unbewohnten Wüsten und Steppen
Meer Neutral tropische u. subtropische Ozeane
Mercury Gut warme u. subtropische Berge, meist Vulkane
Mini Neutral in allen Sümpfen und Wildnissen
Nebel Neutral/Böse Wasserfälle, Nebelwälder, Meeresufer, etc.
Obsidian Jede arktische u. sehr kalte Gegenden
Papier Gut Bibliotheken mit magischen Büchern etc.
Perl Neutral Felsige Küsten und Klippen
Phantom Neutral Zwielicht- und Schatten gegenden
Radiant Jede große unbewohnte Gegenden
Regenbogen Böse Ruinen und Höhlen in heißen Wüsten etc.
Rosa Neutral Überall
Saphir Gut Tiefe Höhlen bei Orcs und Zwergen
Schatten Neutral friedliche, schattige Wälder und Höhlen
See Böse tropische u. subtropische Meere u. Seen
Stahl Gut warme Städte, Höfe, Hügel und Wälder
Topaz Gut kahle, windige, felsige Meeresküsten
Typhoon Böse tropische u. subtropische Ozeane
Wolken Neutral Himmelsbewohner

Altersstufen, das Altern und Lebenszyklen

Das Alter der Drachen wird in 2 Einheiten gezählt, in Jahren und in Altersstufen. Diese Altersstufen sind bei allen Drachenarten gleich:

Stufe Bezeichnung Alter in Jahren
Schlüpfling 0-5
Sehr Junges 6-15
Junges 16-25
Jugendlicher 26-50
Junger Erwachsener 51-100
Erwachsener 101-200
Reifer Erwachsener 201-400
Alter 401-600
Sehr Alter 601-800
Ehrwürdiger 801-1.000
Wyrm 1.001-1.200
Great Wyrm 1.201 +


Drachen wachsen bis zum 1.200ten Jahr. Zwischen dem 1.700ten und dem 1.900 Jahr erreichen sie ihren Lebenshöhepunkt. Je 100 Jahre nach diesem Zenit fliegen sie um 3% langsamer.

Die Flughöchstgeschwindigkeit liegt bei 108 Miles/hr oder 180 km/h. Je 200 Jahre über dem Zenit verlieren sie 10% ihrer Seekraft.

Theoretisch gibt es kein Limit, wie lange ein Drache leben kann. Praktisch ist so ein Drache, wenn man o.g. Restriktionen berücksichtigt, 2.400 Jahre nach dem Zenit, also mit 4.100 bis 4.300 Jahren, Flug- und Bewegungsunfähig ( Wenn er denn die ganzen Abenteurer-Gruppen und Kriege und Machtkämpfe überlebt hat). Aber die Realität kennt einige so alte Drachen, die jedoch meistens in ihren Nestern, auf ihren Horten dahin vegetieren und von jüngeren gepflegt werden. Ihr Rat und ihre Meinung ist jedoch sehr gefragt unter alle Weisen, Drachen, Menschen und andere.

Drachen werden im Alter nur zu 5% senil, jedoch Roten ist die Gebrechlichkeit im Alter ein Grauen, so daß sie meist vorher im Kampf den Freitod suchen. Auch andere farbige neigen zum Suizid-Tod. Das ist ganz einfach, denn sie können einfach sterben, wenn sie wollen. Das geht sehr schnell, und ist völlig Schmerzlos. Wenn ein betagter Drache dies tun will, so lädt er all seine Verwandten und Freunde, oft auch lebenslange Feinde ein. Der Vorgang ist unter den Drachen als »Die letzte Audienz« bekannt, ein Ritual, das von Respekt, Liebe, Frieden und Spaß, immerhin hat er ein langes und volles Leben hinter sich, geprägt ist. Alle Streitigkeiten und Feindschaften werden bei diesem Ritual beiseite gelegt und, soweit es den Sterbenden betrifft, für immer beigelegt, damit er in Frieden sterben kann. Bei den Metallischen ist dies weniger ausgeprägt, so daß die ältesten Drachen meist Goldene, Silberne und Bronzene sind, jedoch auch einzelne uralte Rote wurden schon gesehen.

Drachenleben unterteilen sich in bestimmte Zyklen und Unterzyklen Unterzyklen sind frei selbstbestimmte Fasten- und Fress-Zeiten. Der Lebenszyklus ist in 2 Phasen unterteilt, die Aktive Phase und die Schlaf Phase, die in etwa dem Winterschlaf von Nagetieren entspricht, aber wesentlich länger dauern kann und nicht von der Jahreszeit abhängig ist. Die Phasen sind sehr extrem: während ihrer Wachphase sind sie mitunter ständig ohne Schlaf aktiv, über viele Jahre hinweg. Genauso kann ihre Schlafphase Dekaden dauern. Während dieser Schlafphasen, die die Drachen in ihren Nestern bzw. auf ihren Horten verbringen, schützen sich die Wesen durch Magie, Monsterhorden, große Felsbrocken vor den Eingängen, Illusionen etc.

Die Farbendrachen zeigen hier längere Phasen als die Metalldrachen. So schlafen etwa die Grünen bis zu 30 Jahre (was sehr schreckliche Folgen für in der Zwischenzeit hier wohnhaft gewordene Siedler haben kann), die Roten jedoch maximal 10 Jahre. Bei den Metallischen schlafen die Bronze- und Messingdrachen mit 5-6 Jahren am längsten, während Kupfer-, Silber- und jüngere Goldene Drachen maximal 2 Jahre schlafen. Goldene Drachen brauchen im Altstadium 5 Jahre Schlaf, bis zum Großen Wurm, der 25 Jahre Schlaf braucht. Die Wachphasen sind immer in etwa solange wie die Schlafphasen, außer bei den Goldenen Drachen, hier können die Wachphasen 100 oder mehr Jahre währen. Wann diese Phasen beginnen, und wie lange sie dauern, ist bei den Metallischen Drachen bei jedem Wesen individuell. Bei den farbigen ist dies in gewisser Weise genauso, aber im laufe der Jahrhunderte gleichen sich diese Phasen immer mehr an, bis sie dann irgendwann mal synchron sind. In solchen Phasen gibt es dann weit und breit keine bösen Drachen oder eine »Böse-Drachen-Plage«!! Wenn diese Phase perfekt synchron ist, kommt es zu dem Phänomen des Drachenfluges: Schwärme von mehreren Hundert Bösen Drachen fallen, aus dem Norden kommend, über die Siedlungen der Menschen und Menschenähnlichen herein. Hierbei machen die Drachenhorden keinen Unterschied in der Gesinnung der Bewohner, und zerstören und fressen alles, was sich bewegt. Der letzte Drachenflug fand im Jahr des Wurms statt, und wurde bekannt durch die Zerstörung hunderter Ansiedlungen, Dörfer und Städte, wobei über 150.000 Siedler und 1 Million Vieh ums Leben kam.

Die Ei-Beschaffung

Um einen Drachen großzuziehen, ist es unumgänglich, bei dem Ausschlüpfen dabei zu sein, da das Neugeschlüpfte das erste Wesen, welches es zu Gesicht bekommt und von dem es Körperwärme bekommt, als seinen Vater oder als seine Mutter ansieht. Aber dazu später mehr. Also, um beim Schlüpfen dabei zu sein, sollte man sich also ein Ei eines Drachen besorgen. Hier ergeben sich mehrere Möglichkeiten, manche sind machbar, andere Selbstmord und wieder andere absoluter Schwachfug.

  1. Kann man natürlich in den ersten besten Kramladen oder Inkredenzienladen gehen, und ein Drachenei verlangen, aber wer kann schon auf Anhieb ein Gipsei oder ein Straußenei von einem echten Drachenei unterscheiden?
  2. Finden kann man sie eigentlich nicht, die liegen nicht einfach so rum…
  3. Man kann sie suchen gehen. Dazu sucht man sich am besten eine Gegend, in der Drachen vorkommen. Dann sucht man eine Höhle, die ein Drachenhort und Nest beinhaltet, und dann nimmt man ein Ei aus dem Nest… Äh,… dabei ist darauf zu achten, daß sich kein Elternteil in unmittelbarer Nähe, ca. 30 km, befindet, denn sonst ergeben sich gewisse Probleme.
  4. Clevere Drachenei-haben-woller engagieren sich eine kleine Horde Abenteurer, die ein Ei für ein geringes Entgeld beschaffen.
  5. Man kann einen Drachen fragen, ob man ein Ei haben kann. In der Regel sollte man diese Bitte nicht persönlich übergeben. Per Postbote ist nicht schlecht, da gibt’s eh genug von….
  6. Manchmal schenken Drachen einem anderen Wesen, zu dem sie eine Art Freundschaft aufgebaut haben, ein Ei. (So bin ich zu meinem Drachenei gekommen…) Dies ist die allgemein sicherste Methode.

Das Brüten

Wie andere Eier auch, muß dieses Drachenei ausgebrütet werden. Das Ei muß durchgehend einer konstanten Temperatur ausgesetzt sein. Ein Schlüpfling merkt übrigens, ob das Brüten von einem Lebewesen oder nicht vorgenommen wird: an Bewegungen, Herzschlag etc. Tun Sie sich einen gefallen, und wärmen sie das Ei sooft wie möglich, der Kleine wird es Ihnen danken. Um die Haltbarkeit des Eis brauchen Sie sich keine großen Sorgen machen. Nur in den ersten 2-4 Wochen nach dem Legen ist die Eihaut dünn und verletzlich. Bis ca. zur 8. Woche ist die Eischale lederig weich, bis zur 12. Woche ist sie wie hartes, dickes Leder, danach bis zur Schlupf je nach Art, metall-ähnlich oder steinern, auf jeden Fall äußerst stabil. Bei einigen Drachenarten gibt es Ausnahmen in der Beschaffenheit der Eischale. So ist z.B. die Schale des Kristalldrachens aus klarem Kristall, ca. 6 cm dick. Bei den Edelstein-Drachenformen ist die Schale immer aus dem Material, wie der Name schon sagt. Die Eier bestehen innen aus einer lederartigen Substanz, der mystische Fähigkeiten nachgesagt werden. Wahr ist, eine Rüstung aus diesem Leder gemacht, ist wesentlich haltbarer als eine normale Lederrüstung.

Normalerweise schlüpfen alle Küken innerhalb 1 Stunde. Temperatur und Brutzeit entnehme man bitte nachstehender Tabelle:

Farbe Eierzahl Brutzeit in Tagen Temperatur
Schwarz 6 200 35
Blau 4 250 30
Bronze 3 300 60
Kupfer 4 260 55
Messing 4 270 50
Gold 2 320 70
Grün 6 210 24
Rot 4 270 60
Silber 3 280 25
Weiß 7 195 10

Eierzahl plusminus 1-2

Die Nahrung

Nach dem Schlüpfen entwickeln die kleinen sofort einen gewaltigen Hunger. Hierfür kommt bis auf einige Ausnahmen nur rohes Fleisch, nach 6-8 Wochen nur noch lebende Nahrung (Ratten, Mäuse, Schlangen, etc.) in Frage. Wenn man sich Mühe gibt, und Geduld hat, kann man seinen Drachen auch zur Abwechslung Früchte, Gemüse und Obst geben. Aber maximal 10% der Nahrung. Sonst ist die Gefahr zu groß, daß der Kleine Blähungen bekommt, und das führt unweigerlich zum Rülpsen und Furzen. Da, wie wir wissen, Drachen über Odemwaffen verfügen, kann man sich denken, daß Rülpsen nicht gerade nett ist. Außer, man hat einen kleinen Roten, hier ergibt sich eine neue Variante des Tischfeuerzeuges…Furzen führt meist zu neuen Bodendekorationen.

Etwa ab dem 6. Lebensjahr sollte man dem Kleinen das Jagen beibringen. Keine Sorge, in der Regel reicht es aus, ihm ein frisches totes Exemplar der Beute vorzuhalten. Wenn die Beute nicht fliegen kann, lernt der Kleine sehr schnell. Das Jagtverhalten eines Drachen ähnelt in gewisser Weise der einer Katze beliebiger Größe. Die Nahrungsmenge, die ein Drache am Tag braucht, hängt von dessen Größe ab. Eines muß uns dabei klar sein, obwohl die Verwertung der Nahrung im Körper recht gut ist, benötigen sie eine ziemliche Menge Nahrung, vor allem, wenn sie mal fliegen gelernt haben. Die Nahrungsmenge ist auch Abhängig von ihrem Zyklus (Siehe Abschnitt Lebenszyclen).

Auf der Höhe ihres Aktivitätszykluses braucht ein junger Drache bis zu 10% seines eigenen Gewichtes pro Tag, bei Grünfutter entsprechend mehr. Während seiner Ruhephasen brauchen sie keine Nahrung, ähnlich wie Winterschlaf. Die 10% werden geringer, um so älter der Drache wird. Ein Erwachsener Drache benötigt nur noch 5%, ein großer Wurm etwa nur noch 1% seines Gewichtes pro Tag, und auch nur auf der Höhe seines Zykluses.

Nun kommt die Frage auf, wieviel so ein Drache wiegt. Obwohl so ein Drache ziemlich effektive Knochen (Hohlbauweise) und Flügel (ziemlich dünn und stabil) besitzt, sind die Viecher verdammt schwer, wobei es Unterschiede von Rasse zu Rasse, ja sogar von Individuum zu Individuum gibt. Als Faustregel kann folgende Tabelle herangezogen werden:

Körper-Länge ohne Schwanz in m Gewicht in KG 3,30 275 6,60 1.350 13,20 2.500 26,40 17.500 33,00 32.500 50,00 100.000

Hier nun 2 Beispiele, beide Drachen auf der Höhe ihres Zykluses

Beispiel A Ein junger Roter ist 13,20 m ohne Schwanz lang und wiegt 2.5 Tonnen. Er muß also 10%, also ca. 250 kg pro Tag essen (z.B.: 3 Ritter und ein großer Oger)

Beispiel B Ein goldener Großer Wurm, 50 m lang, 100 Tonnen, braucht 1%, also 1 Tonne Nahrung pro Tag (z.B.: ein großer Ochse, oder 10 mittlere Barbaren)

Nun frißt so ein Drache aber in der Regel nicht jeden Tag, er legt dagegen mitunter ziemlich lange Fastenzeiten ein. Wenn nun z.B. der junge Rote für 20 Tage fastet, so braucht er dann 20×250 kg zu fressen am Ende der Fastenzeit (z.B.: eine große Abenteurer-Gruppe inklusive Ausrüstung), oder der goldene Große Wurm bräuchte 20 Tonnen Nahrung (z.B.: Eine kleine Kuhherde oder 200 Soldaten incl. Ausrüstung) Das hört sich recht heftig an, aber 20 Tage sind auch eine ziemlich kurze Fastenzeit…

Die einzigen Drachen, auf die diese Freßweise nicht zutrifft, sind die Messingdrachen. Irgendwie ernähren sich diese Spezies vom Morgentau, den sie mit ihrer langen, sensitiven Zunge von den Pflanzen schlürfen. Niemand kann erklären, wie diese Wesen es schaffen, so ohne Nahrung zu existieren. Einige Zyniker jedoch behaupten, die Messings würden, wenn sie Hunger bekommen, sich in Schwarze oder Blaue verwandeln, dann ordentlich rumhausen, und dann die Schuld auf die anderen schieben. Nun, der Kommentar der Messings dazu ist nicht parafierbar.

Krankheiten

Ja, natürlich können Drachen auch von Krankheiten und Viren erwischt werden. Diese reichen, wie bei uns, von normalem Schnupfen bis hin zu fatalen, unheilbaren Krankheiten. Hier sind Drachen, die die Fähigkeit des Heilens, magisch oder nicht, haben, im Vorteil; Drachen, die diese Fähigkeiten nicht besitzen oder sich weigern, Hilfe bei anderen Drachen zu suchen, müssen ziemlich aufpassen, sich nichts einzufangen. Menschliche Heilkunst, magisch oder nicht, wirkt nicht auf Drachen. Drachen sind sich der Krankheiten, die sie befallen können, und deren Übertragungsweisen bewußt. Die meisten der Krankheiten werden durch Körperflüßigkeiten übertragen, wie z.B. Blut (es ist keine gute Idee, in einen kranken Drachen zu beißen), während nur ein paar durch die Luft übertragen werden. Üblicherweise isolieren sich kranke Drachen, um die Ausbreitung der Krankheit zu unterbinden. Hier sind nur die Weißen die Ausnahme. Wenn sie krank sind, neigen sie dazu, so viele andere Drachen wie möglich zu treffen. (Auch eine Art, die Population gering zu halten) Manche Drachen benutzen ihre Krankheit auch als Waffe.

Oft vorkommende Krankheiten und eventuelle Behandlungsmöglichkeiten (nicht magische)

Schnupfen
Atemwege mit leicht bis mittel ätzenden Gasen reinigen.
Grippe/Fieber (hoffentlich keinen Husten…)
kalte Kompressen am ganzen(!) Körper, Kräutertee, Zwergenbrot mit flüssigem Stickstoff
Durchfall (Ohje…)
1. Raus mit dem Drachen, sonst ist der Teppich hin, und das Parkett auch, wobei ich auch den Dingen im Keller keine gute Chance gebe, von Grundwasser will ich gar nicht sagen… Hier ist aus gegebenen Anlaß Eile geboten. Normalerweise reichen 1,5 kg Holzkohle für 10 kg Drache, in kleinen Stücken (wie beim Grillen), mit einer Kohlenschütte in den Magen zu schütten. Bei hartnäckigeren Leiden hilft nur ein spezieller Spezialbrei: Für 1 Einheit (1 Einheit pro 10 kg Drache, lieber aufrunden) brauchen wir 16 Blätter vom wilden Brenntnichtstrauch, 2 Früchte des Löschtallesbaums, 20 Gramm Diamantstaub, 0,75 Liter Natronlauge, 0,3 Liter Salzsäure (75%), 0,3 Liter Kamelpis… Kamelurin, 0,1 Liter Elephantensperma oder Rapps-Honig. Alles schön durchmischen, und rein in den Patienten…. (Viel Glück!! Wenn das auch nicht hilft, sollten sie die Gegend ohne ihn verlassen. Denn wenn er platzt, sieht’s hier nicht gut aus.)
Schuppenflechte
Befallene Körperstellen mit Drahtbürste und Benzin säubern.
Hämophilie
10% der Nahrung in Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, etc. Für ca. 1 Jahr
Wachstumsanomalien, z.B. kranke Knochen, Gelenke, etc.
Am Besten hat sich hier die Zufütterung von ca. 5% Kalk, Gips, Zement und Sand bewährt. Sollte das jedoch nach ca. 1 Jahr keine Wirkung zeigen, so hilft eventuell die Verfütterung von 2-3 Skeletten und 1 Ritter pro Tag.
Blindheit und Taubheit
Vorübergehende Symptome kann man mit Augen- oder Ohrenspülen mit Salpetersäure oder Taraskenblut. Geburtsfehler dieser Art sind nur magisch heilbar
Allergien
kommen zwar sehr selten vor, aber es gibt unter Drachen alle Arten von Allergien, wobei nur die Allergie gegen den eigenen Odem oder gegen Menschen tragisch ist. Ersteres ist meist tödlich für den Kleinen, letzteres eher für Sie Odemkontrollprobleme, z.B. beim Rülpsen, Schluckauf nicht alles zu demolieren. Hier hilft nur Selbstkontrolle üben. Könnte allerdings teuer werden.
Deformationen, Behinderungen und Verunstaltungen
(Bei den Bösen und Neutralen werden solche frisch geschlüpften sofort getötet, die Guten versuchen sie zu schützen und geben ihnen eine Chance im Leben, jedoch die meisten erreichen nicht das erwachsenen Alter). Keine Heilung möglich. Suchen sie sich ein neues Ei, und töten sie dieses Tier.
Geistige Behinderungen
siehe oben
Größenwahn, Eitelkeit, Narzismus, Melancholie
Psychiater aufsuchen, der die Herausforderung annehmen möchte Generell sollten sie das Selbstbewußtsein und das Sozialverhalten des Kleinen fördern und stärken.
Menschenhass
Den wollen wir doch nicht wirklich aufziehen, oder???

Die Haltung

Da der geschlüpfte Drache das erste Wesen, welches er nach dem Eischlupf zu Gesicht bekommt, und von dem es Körperwärme zu spüren bekommt, für Mami hält, muß der Kleine, bis er das Heim verläßt, immer bei „Mami“ sein.

Daraus folgert: Keine Unterbringung im Garten, Zwinger oder Keller, sondern im Schlafzimmer, im Bett oder in direkter Nähe. Drachenjunge sind in der Regel sehr einfach davon zu überzeugen, ihr „Geschäft“ draußen, sehr weit vom Haus entfernt zu verrichten. Denn: erstens riecht der Kot und der Urin schlimmer als dreißig regennasse Kamele in südjemenitischem Männerbordel, und zweitens sind ihre Ausscheidungen recht aggressiv zu Teppichen, Fußböden aller Art und Füßen. Diese Dinge begreift auch der Kleine recht schnell. Naja, so 2 bis 3 Tage dauert das schon, vielleicht sollte man solange bei einem Freund gastieren, den man sowieso loswerden will, oder so…Sie sollten den Kleinen einen Namen geben, mit dem Sie ihn rufen. Und kommen Sie nicht auf die Idee, ihm irgendeinen lustigen Kosenamen zu geben, wie Schnuffi, Purzel, Fiffi oder so. Suchen Sie einen kurzen, aber Würdevollen Namen. Später, wenn er das Schlüpfling-Alter hinter sich gelassen hat, wird er sich selbst einen Namen geben.

Wenn der Kleine dann größer geworden ist, als das Haus verkraften kann, sollten sie ihm ein eigenes Heim besorgen. Hierfür eignen sich besonders gut Höhlen und Ruinen in der Nähe. Sollte so was nicht in der Nähe sein, so können sie auch was geeignetes Bauen. Achten sie darauf, daß die neue Unterkunft geeignete Spiel- und Versteckmöglichkeiten bietet. Also ein Wald, Felsen, Kliffe, etc. sollten schon in unmittelbarer Nähe sein.

Auf jeden Fall sollten sie auf jeden machbaren Wunsch ihres kleinen Freundes zum Bau seiner Unterkunft eingehen. Schließlich soll er sich ja wohl fühlen, und nicht irgendwann von zu Hause fort rennen, weil ihm die Decke auf den Kopf fällt. Ich habe meinem Kleinen Freund und mir ein gemeinsames neues Domizil gesucht. Das Reich Yaromo hat mir netter Weise eine Burg zur Verfügung gestellt, in dem wir beide eine Menge Platz haben und uns ausgesprochen wohl fühlen.

Das Erlernen von Drachen- und anderen Fertigkeiten

Laufen kann der Kleine eigentlich in den meisten Fällen von Geburt her. Wenn nicht, nun, dann dauert es nicht lange, bis man ihm das beigebracht hat. Eigentlich schaut er sich die Fertigkeiten bei seiner „Mami“ ab. Das ist beim Laufen nicht so schlimm, beim Fliegen schon eher…Aber dazu später.

Sprechen, lesen und schreiben lernen die Drachen in den Jahren 5-10 nach Geburt. Man muß sich daran erinnern, daß Drachen eigentlich als Hochintelligent eingestuft werden, also lernen sie durch abschauen und durch vorlesen, vorschreiben, etc. sehr schnell.

Das Erlernen der Magie ist ähnlich einfach. Der Drache wird merken, wann er Magie wirken kann. Das entwickelt sich von selbst. Ein Magiker kann dem Drachen dann Magiesprüche beibringen.

Wie der Kleine seinen Odem einsetzten kann, lernt ein Drache wie ein Hund das bellen lernt. Vielleicht ziehen Sie mit dem Kleinen in dieser Phase seines Lebens, etwa 4-6 Wochen ab dem 6. Lebensjahr, einfach in den Urlaub. Zelten und so… Häuser brennen so schnell ab, Nachbarn und Haustiere werden schnell zu Opfern. Ja, …, das Fliegen.

Nun müssen wir uns mal erinnern. Ein Drache hat ein ziemlich zähes Leben. Jeder, der während seiner Abenteuerzeit mal einen getroffen hat, wird davon erzählen können. Außerdem fliegen Drachen nicht durch Flügelschlagen, wie ein Vogel, sondern teils gleiten sie wie ein Albatross, teils fliegen sie durch Magie. Aber wie zeige ich einem Drachen, wie das geht?

Ich bin ja weder ein Albatross, noch kann ich magisch gleiten. Nein, hier werden wir etwas Brutal. Da ein Drache so etwa mit dem 6. Lebensjahr das Fliegen lernen sollte, hat sich der Kleine ja schon an uns gewöhnen können, und sollte Vertrauen zu uns haben. (Man sollte also darauf achten, während der Aufzucht den kleinen weder aus versehen treten, irgendwo mit dem Kopf ansemmeln, nicht den Herd-Test („Schau mal, wenn Du mit der Pfote auf die Herdplatte dabbelst, das ist heiß!!!) machen. Nicht die kleine Drachenpfote in einer Tür einklemmen, nicht zu heiß baden und nicht in den dunklen Keller schicken.

Sachen wie „Komm schon, das Wasser ist gar nicht tief, hehehe…“ oder „Komm, ich helfe Dir auf dem Baum, runterkommst Du schon allein!!“ oder „Ja, es ist eine stürmische Nacht, und es Gewittert, aber ich bin in einer Stunde zurück“ - und es werden 3 Wochen, oder Geschichten vom Bösen Werwolf, von RvAG´s, von Vampiren etc., müssen wir uns schon verkneifen. Dafür gibt’s ja Kinder…)

Also, nehmen wir mal an, der Kleine hat echtes Vertrauen zu einem (ob’s stimmt, werden wir gleich sehen…), dann suchen wir uns einen Felsvorsprung, ein Kliff, oder ähnliches steiles. Dort oben stellen wir uns an den Rand, sagen dem Kleinen, er soll die Flügel spreizen, zeigen es ihm, sagen ihm, er soll an die kleinen Vögelein denken, und… und werfen ihn hinunter. Nun, der Kleine ist in diesem Alter etwa so groß wie ein Schimpnase (Schampinse? Schpimanse?… Na, sie wissen schon…). Irgendwann wird er merken, wie das geht. Bis dahin, nun, der Kleine wird sich schon nix brechen, und wenn er es dann geschafft hat, das Fliegen meine ich, wird er es Ihnen danken. Bemerkungen am Ende

Diese kleine Drachenaufzuchtfiebel ist nicht vollständig. Sie soll nur ein Leitfaden, eine kleine Übersicht sein. Die meißten Einzelheiten ergeben sich aus dem Fall heraus. Sollten Probleme auftauchen, mit denen Sie nicht fertig werden, so wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Und wenn der Kleine denn in ein paar Jahren aus dem Gröbsten raus ist, und Sie es überlebt haben, werden Sie über die kleinen Unfälle und über die größeren Katastrophen genau so lachen, wie Ihr Drache und ich.

Denn es werden auf jeden Fall viele Dinge nicht so laufen, wie Sie es gerne hätten, und manches geht auch schief, manchmal werden Sie auch haarscharf dem Tode entrinnen oder andere lustige Dinge erleben. Aber denken Sie immer daran:

Drache gut, alles gut.

Viel Glück bei der Aufzucht wünscht Ihnen, und vielleicht kommen Sie mal mit dem Kleinen vorbei,


Euer Tschak le Krkh
Magiker und Drakologe
Dienstlich unterwegs
irgendwo in Vir'Vachal