Eine Ehe auf Eoganachta

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Eine Hochzeit in Eoganachta ist ein seltenes Ereignis. Der Eoganachta lebt meist in wilder Ehe mit mehreren Frauen. Für einen Eoganachta ist die Hochzeit ein Versprechen auf Lebenszeit und sollte gut überlegt sein. Sollte er sich denn in eine Frau so sehr verlieben, dass er nur die eine will und sich den Gelüsten der anderen Weiber abwendet, so beschließen beide den Bund der Ehe einzugehen.

Die Ehe

Für jeden, der es sich genau überlegt hat, sich an eine Frau zu binden, ist der Bund auf ewig und kann nur durch den Tod eines der Liebenden unterbunden werden. Sollte eine der Ehepartner untreu werden, so wird dieses mit dem Tode bestraft. Deshalb gibt es in Eoganachta auch wenig Ehen. Selten werden private Zweckehen arrangiert. Nur in den seltensten Fällen gibt es solch eine Vereinbarung. Oftmals sind die Ehen aus politischen Gründen wichtig. In den Aufzeichnungen waren bisher noch keine solche wichtigen politischen Ehen in Eoganachta zu finden.

Die Zeremonie

Nun, sollte sich ein Paar doch entscheiden, sich zu vermählen, wird dieses als erstes dem Ghan des jeweiligen Stammes mitgeteilt. Dieser zieht sich dann mit seinem Schamanen zurück und es wird von beiden geprüft, ob es mit der Vermählung Probleme geben könnte. Sollte dieses nicht der Fall sein, gibt der Ghan die Ehe frei.
Das gestaltet sich für beide Ehepartner recht schwierig. Zuerst mal muss der Bräutigam sich würdig erweisen, nur noch für eine Frau sich hinzugeben. Er wird nun für den Rest seines Lebens für sie sorgen, sie ehren, sie beschützen und mit ihr Kinder zeugen.
Dazu muss er sich in seinem Beruf bewähren:

ein Müller wird das Mühlrad mit seinen eigenen Händen drehen müssen, um das perfekte Mehl zu machen.
ein Bäcker wird das schmackhafteste Brot backen, das er je gebacken hat.
ein Jäger bekommt einen Pfeil und darf erst wieder in das Dorf zurückkehren, bis er das Wild erlegt hat.
ein Schmied muss ein besonderes Schwert oder eine andere Waffe herstellen.
ein Krieger wird in die Wildnis gesandt, um ein Untier zu stellen, es erlegen und sein Herz mitbringen.
ein Fischer einen Fisch mit eigenen Händen fangen.

usw. usw...
Hat der Bräutigam schließlich seine Aufgabe erfüllt, entscheidet der Schamane, ob er Ehe würdig ist und die Prüfung bestanden hat. Erst dann kann es mit den Vorbereitungen weitergehen.
In Eoganachta wird einen Tag geheiratet. Das bedeutet von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dazu gibt es immer ein rauschendes Fest, zudem meist das ganze Dorf eingeladen wird. Das bedarf einer gewissen Planung. Dazu wird ein Eherat einberufen. Dieser besteht aus dem Ghan, dem Bräutigam, dem Schamanen und diversen Organisatoren, die sich dem Rat der Ehe anschließen. Sie werden oftmals von Bräutigam auserwählt und zählen zum Freundeskreis, oder sind alte Kriegskameraden.
Bei der Braut ist dieses genauso, auch sie stellt ein Eherat zusammen. Auch hier werden Personen gewählt, die mit der Planung der Hochzeit eingebunden sind. Meistens die Mutter oder Schwester, Freundinnen oder Verwandte. Es gibt zwei verschiedene Räte. Eine männliche Seite und eine weibliche Seite.

Die Reinigung

Vor einer Eheschließung muss der Geist und das Schlechte beseitigt werden. Nur wer rein ist, kann sich von seinem Totem vereinigen. In den meisten Fällen übernimmt der Schamane im Dorf die Vereinigung. Sollte kein Schamane im Dorf sein, wird meistens ein Schamane aus einem anderen Clan gebeten, die Vereinigung zu übernehmen. Nun in Ausnahmefällen oder bei sehr großen Hochzeiten, übernimmt der Großschamane diese Aufgabe.
Zur spirituellen Reinigung wird in der Nähe eines Baches oder eines kleinen Teiches ein traditionelle Schwitzhütte aufgestellt. Eine für die Männer und eine für die Frauen. In dieser Schwitzhütten sollen alle, die maßgeblich an der Vereinigung der Brautpaare beteiligt sind. Sie begeben sich mit dem Schamanen in diese Hütte, um sich von Unglück, Pech, Krankheiten und Trostlosigkeit zu befreien. Alles Schlechte soll sich von Körper lösen und den Geist befreien. Sehr oft gibt der Schamane eine bestimmte Rezeptur eines besonderen Aufgusses mit in die Schwitzhütte. Dieses gilt für den Rat, den Ghan, den Draoidh, den Kelterer, der Koch für das Festmahl und die Eltern des Paares.
Nachdem sie das schlechte ausgeschwitzt haben, wird sich in dem nahe liegenden Gewässer gereinigt.
Von nun an sind sie in die Aufgaben der Vereinigung eingebunden und dürfen sich keiner anderen Tätigkeit mehr zuwenden. Es wird genau darauf geachtet, dass keine schlechten Einflüsse in die Ehe einfließen können. Zum Zeichen der Reinigung stellt der Schamane eine besondere Tinktur her. Die Zutaten werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Die Gereinigten begeben sich nun nacheinander in die Hütte es Schamanen. Diese wurde vorher auch einer gründlichen und spirituellen Reinigung unterzogen. Dort müssen sie den Oberkörper frei machen. Männer als auch Frauen, wobei die Brust der Frau bedeckt sein darf. Der Schamane zeichnet nun komplizierte Schutzrunen mit der Tinktur auf den Oberkörper, damit keine schlechten Einflüsse mehr in den Körper dringen können. Die Gereinigten müssen diese zu Schau stellen, damit jeder sehen kann, dass sie nun an der spirituellen und weltlichen Vereinigung des Paares beteiligt sind.

Das Fest

Zu jeder Vereinigung gehört ein richtiges Fest. Dazu gibt es viel Met, Bier und eine Menge zu Essen. Vor der Vereinigung wird das ganze Fest bereits aufgebaut. Die Vereinigungen finden in der Dorfmitte statt oder in der Nähe des Zeltes des Ghan. Meist sind alle zu dem Fest eingeladen. Der Rat ist dafür zuständig, das Fest aufzubauen. Nur nach der Reinigung und des Auftragens der Schutzrunen dürfen sie damit beginnen.

Die Vereinigung vor dem Totem

In Eoganachta werden Brautpaare von einem Schamanen vereinigt. Das bedeute, sie geben sich vor ihrem Totem, welchem ihr Clan angehört ein Versprechen, immer für den anderen da zu sein. Ehepaare geben sich ein Zeichen der Vereinigung. Das ist von Clan zu Clan verschieden. Bei manchen ist es ein Ring, oder eine Kette. Bei anderen ein Schwert, Waffengürtel, Haarschmuck oder Lederbänder. Jeder soll sehen, zu wem die Braut oder zu wem der Bräutigam gehört. Nachdem alles für das Fest aufgebaut wurde, treten die zu vereinigenden vor das Zelt des Ghan. Dort wird die Vereinigung durchgeführt von dem Schamanen und dem jeweiligen Ghan. Bei sehr großen oder politischen Ehen leiten der Khan und der Großschamane die Zeremonie. Der Schamane segnet die Zeichen der Vereinigung. Dann müssen beide vor den Ghan treten. Dieser stellt verschieden Fragen an den Schamanen und an die Gemeinde:
„Wurden die Vermählten gereinigt und ist ihr Körper, Seele und Geist eins geworden miteinander und mit dem Totem?"
Der Schamane bejahrt diese Fragen, sollte alles so geschehen sein: „Ja, mein Ghan."
„Somit frage ich die Gemeinschaft: Ist alles für das Fest vorbereitet?
Die Gemeinde antwortet geschlossen: „Ja, Ghan."
„Ist jemand nicht mit der Vermählung der beiden (die Namen der zu Vereinigenden werden genannt) nicht einverstanden und hegt große Zweifel an der Zusammenkunft? Dann möge er nun vortreten und seine Bedenken der Öffentlichkeit äußern!"
Meist bleibt es still in der Gemeinde.
Nun übergibt er das Wort an den Schamanen:
„Dieses ist euer Zeichen und es soll euch für immer begleiten. Mögen die Geister der Ahnen euch auf eurem Wege begleiten und euch schützen. (Die Namen der Beiden werden genannt). Ihr seid nun für immer in einem Bund vereinigt. Steht zueinander, schützt und sorgt für euch und eure Nachkommen. Von nun an werdet ihr gemeinsam und aneinander gebunden den Rest eures Weges gehen!"
Der Schamane übergibt die Zeichen der Vereinigung. Die nun Vereinten stehen auf und zeigen sich der Menge. Diese bricht in Jubel aus. Der Ghan eröffnet das Festmahl.
Von nun an wird gefeiert, bis der Morgen anbricht. Dabei müssen die Vereinigten einiges über sich ergehen lassen. Oftmals wird während des Festes auf sie angestoßen und ihnen zugejubelt. In manchen Clans wird eine Geschichte der Liebenden erzählt und aus ihrer Jugend und über Heldentaten. Auch wie sich die Prüfung abgespielt hat, wird oftmals noch erzählt.
Wenn die Sonne aufgegangen ist, dürfen die Vereinigten sich zurückziehen. Das Fest ist erst dann beendet, wenn auch der letzte nicht mehr kann. Der Ghan und der Schamane sind meistens die letzten die sich in ihre Hütten zurückziehen.