Burg der Elementare

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Bericht des Mantikers Edmund de Carley zum Erscheinen der Burg der Elementare am 7. Tage des Hawar im Jahre 2 der dritten Aera.

Die graue Burg

Wahrhaftig, ich sollte nicht hier sein. Nebelumfangene Gipfel sind die Kulisse und schneidende Winde und die Einsamkeit der eisigen Gebirge sind meine Komparsen.

Sicher, Leon de Belays ist ein mächtiger und vor allen Dingen unmeßbarer Faktor in der Gleichung der Mächtigkeiten in Crain-Uill-Crienac. Aber berechtigt die Ehrfurcht (oder Furcht) vor dem Omni Magus des Reiches zur Bereitschaft zu solchen Horror-Exkursionen. Ja, es sei erwähnt, Master Thomas hatte mir beste Instruktionen mit auf den Weg gegeben; insbesondere die, weder Leon zu enttäuschen noch der Frau der goldenen Hand in selbige Arme zu laufen.

So kennt meine Dankbarbeit kaum Grenzen. Aber nun, inmitten des Reiches Gariond, an den Grenzen Erkenfaras, da ist mir nun doch nicht wohl. Mein Auftrag gemahnt mich, und die Erinnerung an den Stab des Master Thomas gibt mir die Motivation zur rechten Aufmerksamkeit.

Kälte und Nässe dringen mir trotz wärmender und schützender Formeln und Beschwörungen eisig in den Leib. Und der Nebel vereint mit übermüdeter Einbildungskraft des vom Wetter und der Wacht gemarterten Geistes lassen seltsame Erscheinungen durch die einsame, stille Gebirgswelt schweben.

Ein Beben, nicht von dieser Welt, ermahnt mich der Wachsamkeit. Und das Bild, welches sich mir bietet, einschließlich des Sturmes der über mich hinwegbraust und alle Nebelschwaden vertreibt, beweist mir die Weltlichkeit dessen, was von unsereins belächelt, im Oktagon errechnet wurde.

Ein Anblick bot sich mir, der in meinem Gedächtnis seinesgleichen suchte und nicht fand. Unversehens stand sie da, wie vor Äonen in den steilen Fels gemeißelt, von Titanen erbaut und von Göttern bewohnt. Eine hochaufragende, mächtige Burg, der Erscheinung nach wie direkt aus den Knochen der Erde geschnitzt, Mauer auf Mauer, Dach über Dach und Turm auf Turm, sodass der höchste von allen schon in den Wolken darüber zu verschwinden drohte.

Aber nicht das war es, was mir schier den Atem raubte. Von all dem ging eine derartige machtvolle Kraft aus, daß jenes, so mystische Bauwerk auf magischer Sichtebene schillerte und strahlte wie die Korona der Sonne und tausend Nordlichter dazu. Das gesamte Spektrum magischer Kraft waberte tosend um die Burg und darin sogar einige Farben, die selbst mir nicht bekannt waren.

Plötzlich aber war Ruhe. Eine solch vollkommene Stille, daß es einem in den Sinnen schmerzte. Ruhig, ja fast gelassen erscheinend lag sie da. Zum ersten Male im dritten Zeitalter war sie erschienen: Fomwyhl Zenauer, die Festung der Elemente, die Burg der Macht. Die Sterne hatten nicht gelogen ...