Die Schlacht unter dem Donnerhimmel

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Die Wolken lagen wie geschmolzener Stahl über dem Himmel, schwarzgrau und durchzogen von zuckenden Blitzen. Tief unter sich sah Hragatyr die endlose Weite des Sturmmeeres, das wie eine lebendige Bestie tobte, während das Bollwerk der Nordheimer Festung sich seinen Platz in den Wolken erkämpfte. In der Ferne, zwischen den ragenden Türmen des Runenwerks, erklangen die ersten Hornstöße – langgezogen und kehlig, das uralte Signal zum Krieg.

Dann erwachten die Sturmwerfer.

Mit einem grollenden Donnern, das selbst den Sturm übertönte, begannen sich ihre titanischen Läufe zu drehen. Runen glühten in kaltem Blau, als die uralten Sigillen der Macht erwachten. Luft wurde angesogen wie ein schreiender Wind, und dann brach es los: Ein Strahl aus gleißender, verdichteter Sturmenergie peitschte aus dem Runenlauf und zerriss den Himmel. Der Donner hallte wie das Brüllen eines Gottes. Wo der Strahl traf, explodierten feindliche Schiffe in gleißenden Feuerbällen, ihre Rümpfe barsten auseinander wie von Riesenhämmern zertrümmert.

Die Luft war erfüllt von der Kakophonie des Krieges: kreischendes Metall, berstende Planken, das Heulen des Windes und dazwischen die gesungenen Kommandos der Besatzung – uralte Verse in Isenjaal, getragen vom Donner der Runen. Die Krieger an den Sturmwerfern sangen mit, tief und rhythmisch, als ob ihre Stimmen die Magie lenkten:

„Styrm, styrm! Bryt all band!''
 Blåse blod til jarn og sand!“

Überall blitzten die Flammenlanzen der feindlichen Schiffe, prallten an Hragatyrs Schilden ab oder rissen Stücke aus den äußeren Plattformen. Aber die Festung selbst war ein Gigant – aus Basaltstahl, von Runen geschützt, genährt vom Lied des Meisters. Immer wieder entluden sich die Kanonen, und jedes Mal bebte der Himmel.

Dann, als die Schlacht tobte, setzten die Sturmjäger aus den Hangars ab – kleine, wendige Maschinen aus Stahlseide und Runenmetall, die wie Falken zwischen den fliegenden Kolossen jagten, mit Blitzlanzen und Donnerhaken. Überall knallten Explosionen, der Himmel war ein Mahlstrom aus Licht und Schatten.

Und über all dem, hoch in der Kommandokammer, stand Ormunder vom Isenstein. Seine Stimme erhob sich zum Sturm, schwer und mächtig wie das Eisen selbst. Jedes Wort, jeder Ton seines Liedes hallte durch die Hallen, fuhr in die Runen der Sturmwerfer und ließ sie in neuer Gewalt erstrahlen.

Die Schlacht war kein bloßes Gefecht – sie war eine Symphonie aus Donner, Blut und Magie. Ein Lied aus Stahl, das den Himmel selbst zerriss.


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