Wie Fo Passus zu seinen Adlern kam

Aus www.erkenfara.com
Version vom 27. Juli 2025, 14:46 Uhr von FoPassus (Diskussion | Beiträge) (Seite mit Femur und Tibia angelegt)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Femur und Tibia als Küken

Nach dem Bündniskrieg beschloß Fo Passus in Theostelos zu bleiben um die dortige Tierwelt zu studieren. Er reiste durch die Lande, und fragte überall nach interessanten Tieren.

Im südlichen Melaines erzählte ihm ein alter Fischer von einer besonders seltsamen Kreatur:

Aye… ich weiß, wie’s klingt, Junge. Ich bin alt, aber mein Blick is’ noch scharf wie’n Aal im Netz. Das war im Süden, vor vielen Monden. Die See lag wie’n Spiegel, kein Laut, kein Wind. Und dann… da war Bewegung. Nicht wie ein Fisch, nicht wie’n Delphin. Langsam… fast neugierig.
Ich schwör’s bei Kasson – da war vorn ein Körper wie bei ‘ner Ziege! Hörner, Fell, sogar so’n verdammter Bart unter’m Kinn. Und dann hinten raus… Flossen. Schuppig, grünlich, wie ‘n fetter Karpfenarsch.

Fo machte sich auf den Weg nach Carmoth um diesem Bericht auf den Grund zu gehen. Dieses seltsame Tier wurde später als Carmother Wasserziege bekannt.

Aber etwa eine Tagesreise von Gastar entfernt geriet Fo in einen schweren Sturm. Der Himmel verfinsterte als wäre es tiefste Nacht. Starkregen und Hagel schränkten die Sicht weiter ein. Äste brachen, ganze Bäume wurden entwurzelt. Es war pures Glück, das Fo in einer Einsiedlerhütte Zuflucht fand.

Am nächsten Morgen bot sich Fo ein Bild der Verwüstung. Abgeknickte Bäume lagen wirr durcheinander. Offenbar war auch ein Biberdamm gebrochen, weite Teile des alten Forstweges waren überschwemmt.

Irgend etwas trieb Fo dazu, dem Pfad weiter zu folgen. Er mußte nicht lange durch den Matsch waten, als er einen großen Adlerhorst im Geäst einer umgestürzten Kiefer hängen sah. Offenbar hat ihn der Sturm vom Brutfelsen gerissen. Die Strömung muß ihn dann bis hierher geschwemmt haben.

Vorsichtig näherte sich Fo dem Nest. Darin lagen drei Adlerküken – nass, erschöpft und von der Kälte gezeichnet. Mit behutsamen Bewegungen trocknete er sie mit einem Sacktuch und bettete sie vorsichtig in einen Leinenbeutel, den er sich unter den Umhang steckte, dicht an seine Brust, um ihnen Wärme zu spenden.

Zurück in der Einsiedlerhütte zündete er eine Kerze an und begann, die Küken mit Regenwürmern zu füttern. Das kleinste von ihnen war jedoch zu schwach – es überlebte die erste Nacht nicht. Die beiden anderen aber erholten sich rasch. Durch Fo's geduldige Pflege wuchsen sie bald zu prächtigen jungen Adlern heran.

Fo gab ihnen Namen: Femur und Tibia, und fortan waren sie seine ständigen Begleiter.