Choson: Unterschied zwischen den Versionen
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* [[Jamirai Hoshei]] | * [[Jamirai Hoshei]] | ||
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+ | == Das Land des Morgentaues == | ||
+ | ===Die Geschichte der Choson=== | ||
+ | Die geschriebene Geschichte der Choson reicht etwa tausend Jahre zurück. Alles davor verliert sich im fahlen Licht der Legenden.<br> | ||
+ | Das wohl älteste überlieferte Ereignis ist die erste von drei großen Katastrophen, die die Choson im Laufe der Jahrtausende erleiden mussten. Die Legenden berichten, dass aus unbekanntem Grund, über tausend Jahre vor Beginn der Aufzeichnungen, die Choson aus ihrer ersten Heimat vertrieben wurden. Die Position dieser ersten Heimat ist unbekannt.<br> | ||
+ | Schon damals fand die Flucht über das Meer statt. Es sollen mehrere Schiffsgruppen aufgebrochen sein - die heutigen Choson sind die Überlebenden der größten Gruppe. Die anderen Gruppen waren jeweils nur wenige Schiffe stark. Es kam nie wieder zum Kontakt mit anderen Überlebenden der ersten Katastrophe.<br> | ||
+ | Die Aufzeichnungen beginnen mit der Zweiten Katastrophe. Soweit man den Schriften glauben kann, wurde das Reich der Choson von Kriegern überfallen, die mit Dämonen paktierten. So kampfesstark die Choson auch sind, gegen die schwarze Magie und die pure Zahl der Gegner können Sie nicht bestehen. So brechen die Überlebenden erneut auf, wieder geht die Flucht über das Meer. Sie erreichen die Inseln der Südlichen Sonne und treffen hier auf die Itava. Nach einem verheerenden Krieg gelingt es den Choson, hier eine neue Heimat aufzubauen.<br> | ||
+ | Etwa 600 Jahre nach dem Eintreffen der Choson auf den Inseln der Südlichen Sonne bricht die dritte Katastrophe über die Bevölkerung herein: Der Shogun steht mit vielen Reichen der neuentdeckten Welt [[Erkenfara]] im Krieg. Er verliert und wird seines Amtes enthoben.<br> | ||
+ | In die Machtlücke stoßen die [[Purple Puppy Pirates]], welche die Ausrottung der Choson beenden und eine tragfähige Friedenslösung etablieren.<br> | ||
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+ | ===Die Geographie der Inseln der Südlichen Sonne=== | ||
+ | Um fünf Hauptinseln gruppieren sich rund zwei Dutzend kleinere Inseln.<br> | ||
+ | Die größte Insel - Koguryo - ist der Stammsitz der Familie des letzten Shoguns. Die Insel ist überwiegend von Wald bedeckt, der an den steilen Hängen der verschiedenen Gebirgszüge wächst. Die Stadt des Shoguns heißt Shilla und liegt nahezu in der Mitte des gesamten Archipels.<br> | ||
+ | Auf der nächstgrößten Insel - Paekche - sind die Stammsitze zweier Adelsgeschlechter, die sich mit wechselndem Erfolg um die Insel streiten. Ein altes Sprichwort sagt: "Wenn sich die Takeda und die Morj vereinen, dann wird die Welt vor ihrer Macht erzittern und die Inseln werden nie wieder so sein wie zuvor!" Der Fluss Parana trennt die beiden Reiche, neben dem höchsten Berg der Inseln, dem Berg Aeda, prägen weite Reisfelder die Hügellandschaft. <br> | ||
+ | Die lange, leicht gebogene Insel Tokara ist der Sitz des Clanes Hoshei. Berge, heiße Quellen und Flüsse prägen das Bild dieser Insel. <br> | ||
+ | Die vierte größere, von Menschen bewohnte Insel ist Lelang. Die nördliche Hälfte ist ein - selbst für die Inseln - unwirtliches Gebiet. Selten wird es so warm, da der Schnee auch nur in Teilen schmilzt. Süd lich des Katoshi-Passes liegen die weiten Felder des Clanes Tamago. Reis und Wein im Überfluss prägen das Bild. <br> | ||
+ | Die fünfte Insel ist Kotazi, die Heimat der Itava: verbotenes Land für alle Menschen. Nur wenigen ist bekannt, dass neben zahlreichen bewaldeten Bergen auch einige Binnenseen - gespeist durch heiße Quellen - zum Ausruhen und Meditieren einladen. Der sogenannte siebte oder auch illegitime Clan hat seinen Ursprung auf einer der größeren der kleinen Inseln - Kaya. Die Ya-bun verdienen ihr Geld offiziell mit dem Handel zwischen den Inseln. Inoffiziell weiß jedoch jeder, dass die Ya-bun die Vergnügungsviertel kontrollieren und für Geld nahezu alles tun; auch und gerade die Dinge, die der Shogun verboten hat.<br> | ||
+ | <br> | ||
+ | ===Die Wirtschaft der Inseln der Südlichen Sonne=== | ||
+ | Die Basismünzen der Währung Ko'ku bestehen aus gepressten und polierten Muscheln in drei verschiedenen Größen. Als größere Einheit dienen auf Schnüre aufgereihte Ko'ku. Daneben dienen oft auch Perlen oder Edelsteine als Tauschgegenstände. <br> | ||
+ | Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Meeresfrüchten und Reis. Dazu kommen in geringeren Mengen Fleisch, Getreide, Gemüse und Wein. Obst ist nahezu unbekannt und gedeiht nur an einigen wenigen Stellen in der unmittelbaren Nachbarschaft von heißen Quellen. <br> | ||
+ | Die weitaus meisten Choson sind mit der Produktion oder Weiterverarbeitung von Lebensmitteln beschäftigt. Die meisten Handwerker teilen die soziale Klasse der Bauern und Fischer; sie leben mit ihnen in denselben kleinen Dörfern und stellen die für das tägliche Leben notwendigen Gebrauchsgegenstände her: Schmiede, Korbflechter, Töpfer, etc. In den wenigen Städten, die zumeist um die Burgen der Samurai und Daimios entstanden sind, kommen dazu noch spezialisierte und höher angesehene Handwerker: Waffenschmiede, Kunsthandwerker, Unterhaltungskünstler, etc. Der „Schutz“ des Handels ist eine weitere Quelle aus der die Ko’ku der Ya-bun stammen. Die unabhängigen Händler sind offiziell nicht sehr hoch angesehen, aber oft aufgrund ihres Reichtums im Grunde mit Samurai ebenbürtig. <br> | ||
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+ | ===Kunst=== | ||
+ | Die Choson haben auf mehreren Gebieten außerordentliche Leistungen vorzuweisen. <br> | ||
+ | Keramik: mit Hilfe einer hochentwickelten Ofentechnologie werden Gefäße und auch bildhafte Darstellungen hergestellt, die von einmaliger Schönheit sind. <br> | ||
+ | Malerei; insbesondere Darstellungen von idealisierter Natur finden immer mehr Anhänger. Daneben gibt es die traditionellen, sehr realistischen Darstellungen von Kämpfen und anderen geschichtlichen Ereignissen. <br> | ||
+ | Theater; zum einen gibt es ein traditionelles Schattentheater. Dieses derbe und oft auch sehr anzügliche Spiel ist oftmals auch politisch angehaucht und eine der wenigen Möglichkeiten für den einfachen Choson Kritik an den Verhältnissen zu äußern. Zum anderen gibt es ein stark ritualisiertes Maskentheater, welches besonders der Adel schätzt und in dem des sen Anschauungen, z.B. die des BuShido, idealisiert werden. Die Vorführungen sind von hoher Kunstfertigkeit und mit akrobatischen Einlagen angereichert. <br> | ||
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+ | ===Das Soziale System=== | ||
+ | Der Shogun war der nominelle Herrscher. Er war zugleich immer der Fürst seines Clanes bzw. seiner Provinz. Zuletzt war dies der Shogun U’rizzen aus dem Hause Ku-Rita. <br> | ||
+ | Im Grunde sind die Choson noch nicht bei einer echten Staatlichkeit angekommen. Sie sind eine Art Staatenbund, dessen Mitglieder sich unter der Knute des jeweils Stärksten beugen. Jeder einzelne Choson empfindet sich weit stärker als Gefolgsmann des Clanes Hoshei oder Takeda, denn als Teil des großen Ganzen. <br> | ||
+ | Wenn man verschiedenen Legenden glauben darf, so war der Shogun ursprünglich nur der oberste Befehlshaber des eigentlichen Herrschers, des Mikado. Doch offenbar fand hier irgendwann ein Wechsel statt. Heute gibt es keinen, der diesen Titel führt. Obgleich im Volke die Mär geht, dass einst der letzte Mikado wiederkehren wird, um das Volk aus einer schweren Krise zu führen. <br> | ||
+ | Die Provinzfürsten führen allgemeinen den Titel Daimio. Doch ist dieser Ehrentitel eigentlich Ausdruck der Hochachtung und so können auch andere Personen so bezeichnet werden. Dies trifft besonders auf hohe Militärs und Hofbeamte zu, die vom Shogun gelegentlich offiziell diese Auszeichnung erhalten. Die den Daimios nachgeordneten Lehensleute werden als Samurai bezeichnet. Sie sind die eigentliche herrschende Schicht im Lande. Nicht nur, dass sich aus ihren Reihen die Berufssoldaten rekrutieren, auch die Beamtenschaft besteht zu einem guten Teil aus deren jüngeren Söhnen und Töchtern. <br> | ||
+ | Der Grad der Gefolgschaft zum jeweiligen Provinzfürsten, bzw. Samurai, orientiert sich an verschiedenen Aspekten: Die Angehörigen des jeweiligen Clanmilitärs haben alle einen persönlichen Treueeid auf den jeweiligen Provinzfürsten geschworen. Die Mitglieder der Verwaltung haben eine Eid auf den Landesfürsten und die Gesetze geschworen und die anderen Clanangehörigen sind einfach durch Verwandtschaft, Tradition oder durch den Wohnort gebunden. Und der eine oder andere hat noch weitere heimliche Bindungen ... z.B. zu den Ya-bun. <br> | ||
+ | Der Status, den jeder Einzelne besitzt, ist von vielen Dingen abhängig und oft treffen verschiedene, konkurrierende auf einander: Der hochadelige Militär, der einen Vorgesetzten hat, der diese Funktion aufgrund persönlicher Leistung und Dienstalter innehat. Generell gilt, dass der direkte Dienst für den Fürsten hoch geschätzt wird, daher zunächst die Militärs und in zweiter Linie die Beamten der Verwaltung, die allerdings oft auch aus dem Militärdienst ausgeschiedene Soldaten sind. <br> | ||
+ | Eine Möglichkeit zu hohem Ansehen zu kommen ist neben dem Eintritt in das Militär der Weg des Bu-Shido. Unter Bu-Shido versteht man eine Lebenseinstellung, die in vollkommener Beherrschung des eigenen Körpers im Einklang mit einer Waffe ihre Erfüllung findet. Ein Meister eines Weges des Bu-Shido wird selbst von den Angehörigen des Hochadels mit größter Wertschätzung behandelt. Dies hat sicher auch, aber nicht nur, etwas mit dem traditionellen Recht des Duells zu tun. <br> | ||
+ | <br> | ||
+ | ===Ehe und Familie=== | ||
+ | Die Bewohner Chosons kennen keine geschlechterspezifische Benachteiligung. Bei einer Heirat nimmt in aller Regel der Partner mit dem niedrigeren Status den Status des Anderen an. Töchter tragen den Familiennamen der Mutter, Söhne den des Vaters. <br> | ||
+ | Die meisten Choson leben in mono gamen Beziehungen. Es ist jedoch nicht unüblich, dass vermögende Familien weitere Mitglieder durch Heirat als Ehepartner aufnehmen. Oft jüngere Geschwister gleichen Geschlechtes, so dass das Erbe in der Familie bleibt. So kann es gelegentlich zu Gruppenehen von 4 aber auch 5 oder 6 Ehepartnern kommen. <br> | ||
+ | Gleichgeschlechtliche Beziehungen werden von vielen abgelehnt. Tatsache ist jedoch, dass sich insbesondere unter den Angehörigen des Militärs oft entsprechende (auch langjährige) Beziehungen etabliert haben. <br> | ||
+ | <br> | ||
+ | ===Das “Kohon Kosei”=== | ||
+ | Grundlage für jedwedes Handeln ist das K.K. <br> | ||
+ | Es ist das Gesetz des Shoguns. Der Name bedeutet übersetzt “Alte Quelle des Anstandes” und genau das ist es nach dem Verständnis der Choson auch. In diesem Werk wird auf rund 1.000 Seiten beschriebenem Leinen das gesamte Leben der Choson geregelt. Dabei ist dies nicht nur eine Art Anleitung für gutes Benehmen, sondern immer auch Gesetzbuch, dass für konkrete Verstöße die Strafen nennt. Das angeblich mehrere tausend Jahre alte Original war einer der wichtigsten Kronschätze des jeweiligen Shoguns. Nur er durfte Abschriften davon erstellen oder veranlassen. <br> | ||
+ | <br> | ||
+ | ===Weltanschauung=== | ||
+ | Religiosität spielt im offiziellen Leben der Choson nur eine untergeordnete Rolle. Dies liegt wohl auch daran, dass verschiedene philosophische Schulen und Religionen um Anhänger werben. Die meisten Choson sind von mehreren Schulen mehr oder weniger stark beeinflusst, so dass im Grunde jeder seine eigene persönliche Sichtweise der Welt hat. Am wichtigsten ist sicherlich eine Art von Grundkonsens, dass alle Dinge die da sind belebt sind und eine Art von Bewusstsein haben. <br> | ||
+ | Das kann der mächtige - und auch intelligente - Kami (= Geist) eines Berges oder eines Waldes sein, aber auch das minimale Bewusstsein eines Flusskiesels. <br> | ||
+ | Darüber hinaus ist insbesondre bei den Angehörigen der höheren Militärklassen die Philosophie des Bu-Shido von Bedeutung. Die Anhänger des Bu-Shido streben körperliche und geistige Perfektion an. Dies wird erreicht durch geistige und körperliche Disziplin. Dies kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Für die Angehörigen des aktiven militärischen Dienstes ist es natürlich passend, dass dies auch durch die perfekte Beherrschung von Kampfkünsten erreicht werden kann. Traditionell weit verbreitet ist bei den Angehörigen der unteren sozialen Schichten der Glaube an das Weiterleben der Ahnen in Form von Kami, die am Platz der Beerdigung ihr Zuhause gefunden haben und sich von dort nur selten wegbewegen. Gründe für eine Wanderung des Kami können Rache für den gewaltsamen Tod oder auch Hilfeleistung für einen Nachfahren sein. Eine jüngere Schule hat sich dem Gleichklang des Menschen mit dem Universum verschrieben. Die Anhänger dieser Schule versuchen die Natur möglichst wenig zu verändern. Oft leben sie als Einsiedler weitab von jedem anderen Menschen. Ein anderer Zweig dieser Schule hat sich der bildhaften Darstellung einer idealisierten Natur verschreiben. Unter den Bildhauern und Malern an den Höfen des Adels ist diese Richtung weit verbreitet. Eine weitere Lehre, die neben dem Bu-Shido vom Shogun stark gefördert wird, ist die Lehre von Girri und Nino. Girri und Nino stehen dabei für die Gegensätze “Pflichterfüllung” und “persönliche Neigung”. Natürlich favorisiert diese Schule die bedingungslose Vormacht der Pflichterfüllung gegenüber der persönlichen Neigung. <br> | ||
+ | <br> | ||
+ | ===Das Recht des Duelles=== | ||
+ | Eines der wichtigsten traditionellen Rechte jedes Choson ist es ein Schwert (oder eine der anderen traditionellen Waffen) zu tragen und den Weg des Kenzen zu gehen. Dies bedeutet, dass jeder Choson (egal ob männlichen oder weiblichen Geschlechtes) sich am Tage seiner Volljährigkeit entscheiden muss, ob er diesen Weg beschreiten möchte oder nicht. Tut er dies, so hat er zukünftig immer seine gewählte Waffe in Reichweite seiner Hände zu behalten. Neben dieser eher rituellen Vorschrift, die auch bei verschiedenen Gelegenheiten aufgeweicht ist, hat dies aber auch ernste Konsequenzen: Jeder Kenzen kann bei einem Rechtsstreit mit einem andern Kenzen zu einem Duell gefordert werden oder dies fordern. Das Duell darf nicht abgewiesen werden. Es hat denn auch die Funktion eines Gottesurteils. Der Kampf geht üblicherweise bis zum Tod einer Seite. In aller Regel findet der Kampf in einem Kreis der Gleichen statt; daher auf einem zumeist circa 15 Schritt durchmessen- den mehr oder weniger runden Platz statt. Der Geforderte nennt zunächst seine Waffe; ist dies Geist oder Bogen, so muss der Forderer dem zustimmen und den Kampf mit dieser Waffe führen, oder der Kampf ablehnen, dann hat der Forderer den Streit verloren. Diese Regel führt dazu, dass insbesonders die Angehörigen der unteren Stände oft den Geist wählen, da niemand abschätzen kann, wie gut ein Unbekannter mit seinem Geist umgehen kann. Wer dieses Recht nicht gewählt hat, verliert an Status, ist aber sicher vor jedweder Forderung zum Duell. Er muss sein Recht vor dem Richter suchen - und dies kann auch sehr gefährlich sein. Ein Wechsel im diesbezüglichen Status ist nur bei wenigen speziellen Gelegenheiten möglich: die Geburt des ersten Kindes, die Heirat mit einem Partner der einen anderen Status hat oder der Eintritt in den Altersstand, was üblicherweise mit dem 60. Lebensjahr stattfindet. <br> | ||
+ | Die Traditionellen Waffen: <br> | ||
+ | Geist = Die Stärke des Geistes wird üblicherweise mit der Fähigkeit im strategischen Spiel Go verglichen und so finden Duelle des Geistes mit diesem Spiel statt. <br> | ||
+ | Körper = Beim waffenlosen Nahkampf gibt drei verschiedene Schulen die drei Grundtechniken nutzen: Kraft, Schnelligkeit oder Gleichgewicht. <br> | ||
+ | Bogen = Der Kampf findet üblicherweise auf 60 Schritt mit dem großen asymmetrischen Bogen statt. <br> | ||
+ | Kenzen = Schwerter gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Das üblichste ist die Katana, das rund zwei Ellen lange Kriegsschwert. Aber auch der Kampf mit zwei Kurzschwertern ist durchaus üblich. <br> | ||
+ | Naginata = Die Schwertlanze wird nahezu ausschließlich von Frauen geführt und deswegen oft von Männern unterschätzt. <br> | ||
+ | Sicheln = Wer diese Waffe führt, führt in aller Regel in jeder Hand eine Sichel. Die Sicheln sind eine traditionelle Waffe der Bauern. <br> | ||
+ | Kugel = die seltenste Waffe: An einer ca. 10 cm durchmessenden Kugel ist eine Sichelkette befestigt. Diese endet in einer Sichel. <br> | ||
+ | <br> | ||
+ | |||
+ | ===Militär=== | ||
+ | Jeder Clan hat seine eigenen Streitkräfte. Der Shogun behielt seine Macht, solange er verhindern konnte, dass sich unter den einzelnen Clans Koalitionen ergeben, die mächtiger sind als seine eigene Allianz. <br> | ||
+ | Dennoch ergeben sich gewisse Gemeinsamkeiten über alle clanspezifischen Besonderheiten hinweg: Die Masse der Truppen besteht in der Regel aus schlecht ausgebildeten Ashagari, dagher Speerträgern. Zumeist nicht gerüstet (oder nur mit Beutestücken) kämpfen diese Truppen mit ca. 6 Ellen langen Speerlanzen. Gelegentlich haben diese nicht einmal Metallspitzen.<br> | ||
+ | Die eigentlichen Kerntruppen werden von Berufssoldaten gebildet. Diese werden Samurai genannt, da sie sich aus dieser sozialen Klasse rekrutieren. Sie sind in aller Regel sehr gut ausgebildet. Dabei beherrscht jeder Samurai mindestens zwei der klassischen Waffen meisterlich. Am üblichsten sind der Bogen und eine Form des Kenzen. Es kommen aber auch andere Formen vor: Bogen und Geist wurde zum Beispiel von einem berühmten General der jüngeren Geschichte benutzt. Nahezu ausgeschlossen ist dagegen die Kombination Geist und Körper.<br> | ||
+ | Die übliche Formation ist dreigestaffelt: Zunächst ein Riegel aus Ashagari. Diese decken die mit Bögen ausgerüsteten Samurai ab. Die sonstigen Samurai bilden einen Bogen hinter dieser Formation, um einen Angriff von hinten auszuschließen. Der Kampf zu Pferde findet kaum statt. Zum einen lässt das Gelände dies zumeist nicht zu, zum anderen sind Pferde selten und werden als Statussymbol der Reichsten und Mächtigsten betrachtet, sind also mithin viel zu wertvoll, als das man sie im Kampf verlieren könnte.<br> | ||
+ | Gelegentlich werden Schlachten jedoch auch durch einen Kampf im Ring der Gleichen entschieden: Ein hochrangiger Offizier tritt dann vor seine Schlachtformation und fordert den Gegner unter Nennung seiner Stellung, Anpreisung seiner Ahnen bis ins 13 Glied, etc. heraus. Dabei nennt er auch, was der Preis für den jeweiligen Sieger des Duells sein wird. Wenn der Gegner annimmt, so tritt er ebenfalls hervor und antwortet entsprechend. Der Ausgang eines solchen Duells ist für beide Seiten verbindlich und es wäre schmachvoll, sich als Verlierer nicht daran zu halten.<br> | ||
+ | Zur See werden die Kämpfe zumeist per Brandpfeil entschieden. Falls dies nicht reicht, kommt es zum Gemetzel ohne Gnade. <br> | ||
+ | <br> | ||
+ | ===Die Itava=== | ||
+ | Als die Choson im Bereich der Inseln der Südlichen Sonne eintrafen, waren diese nicht unbewohnt, ein Volk humanoider Nichtmenschen hatte dort seine Heimstatt. Nach einem mehrjährigen Krieg, dem große Teile beider Bevölkerungen zum Opfer fielen, wurde ein dauerhafter Friede geschlossen.<br> | ||
+ | Den verbleibenden Itava wurde die Insel Kotazi als Heimat zugesprochen, deren Betreten seitdem für alle Choson verboten ist. Umgekehrt durfte nur der Botschafter der Itava mit seinem Gefolge Kotazi verlassen, um sich an den Hof des Shoguns zu begeben. Der Fürst der Itava galt als den Daimio gleichgestellt und der Botschafter erhält bei seinem Eintreffen ebenfalls diesen Titel verliehen.<br> | ||
+ | Die Kultur der Itava ist uralt, ihre Aufzeichnungen gehen nach ihren eigenen Aussagen rund zehntausend Jahre zurück. Im Laufe dieser langen Geschichte haben sie ein tiefes Verständnis für viele Dinge entwickelt. Nachdem jedoch Ihre Anzahl im Laufe der Jahrtausende immer geringer wurde, haben sie sich auf einige wenige Wissensgebiete beschränkt, den Rest aufgeschrieben und dann vergessen. <br> | ||
+ | So konzentrieren sie sich heute nahezu ausschließlich auf die Künste des Krieges und der Alchemie. Dieses Wissen hatte in der Zeit seit dem Frieden mit den Choson dazu geführt, dass ihre Stellung am Hofe des Shoguns zwar mächtig, aber nicht unumstritten war.<br> | ||
+ | Die Itava sind sieben bis neun Fuß groß. Ihr Körper ist von komplett schwarzer Farbe. Die meisten der Itava führen ein Leben als Bauern oder Handwerker. Daneben gibt es Ärzte und einige wenige Beamte. Aufgrund ihres hohen Wissens sind sie jedoch in der Lage dem Boden so viel abzugewinnen, dass jeder genügend Zeit hat, um sich seinen privaten Studien täglich 1 bis 2 Stunden zu widmen.<br> | ||
+ | Zu den Pflichten eines jeden erwachsenen Itava gehört es täglich mit einer Waffe zu üben.<br> | ||
+ | Die Itava leben in einem System von sozia len Beziehungen und Abhängigkeiten, die für einen Choson kaum durchschaubar sind. Diese Beziehungen sind teilweise familiär und uralt, teilweise aufgrund persönlicher Ereignisse determiniert. Ein Punkt, den die Choson nie verstanden haben, ist, dass es eigentlich keinen Herrscher (= Daimio) in Ihrem Sinn gibt. Der jeweilige Daimio ist der Itava, der am meisten soziales Prestige aus seinen Beziehungen erhält. Wechsel in der Person des Daimio werden in aller Regel nicht mitgeteilt. Dabei ist es inzwischen die nahezu wichtigste Handlung des Daimio, den Botschafter zu entsenden - was ebenfalls wieder Auswirkungen auf das soziale Geflecht hat. | ||
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[[Kategorie:Ehemaliges Reich]] | [[Kategorie:Ehemaliges Reich]] | ||
+ | [[Kategorie:Choson]] | ||
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Aktuelle Version vom 28. Juni 2025, 09:40 Uhr
Choson | |
---|---|
Kontinent |
— |
Hauptstadt |
— |
Herrscher |
— |
Festungsherr |
— |
Stadtherr |
— |
Burgherr |
— |
Herold |
— |
Wappen |
— |
Wahlspruch |
— |
- Nachfolger von Mercantura.
- Vorgänger der Purple Puppy Pirates.
Inhaltsverzeichnis
Charaktere
- U'Rizzen Ku'Rita, Herrscher
- Takezo Miyamoto
- Nakayama
- Yohan Ohneland (er spricht nicht gerne über die Zeit)
- Jamirai Hoshei
Das Land des Morgentaues
Die Geschichte der Choson
Die geschriebene Geschichte der Choson reicht etwa tausend Jahre zurück. Alles davor verliert sich im fahlen Licht der Legenden.
Das wohl älteste überlieferte Ereignis ist die erste von drei großen Katastrophen, die die Choson im Laufe der Jahrtausende erleiden mussten. Die Legenden berichten, dass aus unbekanntem Grund, über tausend Jahre vor Beginn der Aufzeichnungen, die Choson aus ihrer ersten Heimat vertrieben wurden. Die Position dieser ersten Heimat ist unbekannt.
Schon damals fand die Flucht über das Meer statt. Es sollen mehrere Schiffsgruppen aufgebrochen sein - die heutigen Choson sind die Überlebenden der größten Gruppe. Die anderen Gruppen waren jeweils nur wenige Schiffe stark. Es kam nie wieder zum Kontakt mit anderen Überlebenden der ersten Katastrophe.
Die Aufzeichnungen beginnen mit der Zweiten Katastrophe. Soweit man den Schriften glauben kann, wurde das Reich der Choson von Kriegern überfallen, die mit Dämonen paktierten. So kampfesstark die Choson auch sind, gegen die schwarze Magie und die pure Zahl der Gegner können Sie nicht bestehen. So brechen die Überlebenden erneut auf, wieder geht die Flucht über das Meer. Sie erreichen die Inseln der Südlichen Sonne und treffen hier auf die Itava. Nach einem verheerenden Krieg gelingt es den Choson, hier eine neue Heimat aufzubauen.
Etwa 600 Jahre nach dem Eintreffen der Choson auf den Inseln der Südlichen Sonne bricht die dritte Katastrophe über die Bevölkerung herein: Der Shogun steht mit vielen Reichen der neuentdeckten Welt Erkenfara im Krieg. Er verliert und wird seines Amtes enthoben.
In die Machtlücke stoßen die Purple Puppy Pirates, welche die Ausrottung der Choson beenden und eine tragfähige Friedenslösung etablieren.
Die Geographie der Inseln der Südlichen Sonne
Um fünf Hauptinseln gruppieren sich rund zwei Dutzend kleinere Inseln.
Die größte Insel - Koguryo - ist der Stammsitz der Familie des letzten Shoguns. Die Insel ist überwiegend von Wald bedeckt, der an den steilen Hängen der verschiedenen Gebirgszüge wächst. Die Stadt des Shoguns heißt Shilla und liegt nahezu in der Mitte des gesamten Archipels.
Auf der nächstgrößten Insel - Paekche - sind die Stammsitze zweier Adelsgeschlechter, die sich mit wechselndem Erfolg um die Insel streiten. Ein altes Sprichwort sagt: "Wenn sich die Takeda und die Morj vereinen, dann wird die Welt vor ihrer Macht erzittern und die Inseln werden nie wieder so sein wie zuvor!" Der Fluss Parana trennt die beiden Reiche, neben dem höchsten Berg der Inseln, dem Berg Aeda, prägen weite Reisfelder die Hügellandschaft.
Die lange, leicht gebogene Insel Tokara ist der Sitz des Clanes Hoshei. Berge, heiße Quellen und Flüsse prägen das Bild dieser Insel.
Die vierte größere, von Menschen bewohnte Insel ist Lelang. Die nördliche Hälfte ist ein - selbst für die Inseln - unwirtliches Gebiet. Selten wird es so warm, da der Schnee auch nur in Teilen schmilzt. Süd lich des Katoshi-Passes liegen die weiten Felder des Clanes Tamago. Reis und Wein im Überfluss prägen das Bild.
Die fünfte Insel ist Kotazi, die Heimat der Itava: verbotenes Land für alle Menschen. Nur wenigen ist bekannt, dass neben zahlreichen bewaldeten Bergen auch einige Binnenseen - gespeist durch heiße Quellen - zum Ausruhen und Meditieren einladen. Der sogenannte siebte oder auch illegitime Clan hat seinen Ursprung auf einer der größeren der kleinen Inseln - Kaya. Die Ya-bun verdienen ihr Geld offiziell mit dem Handel zwischen den Inseln. Inoffiziell weiß jedoch jeder, dass die Ya-bun die Vergnügungsviertel kontrollieren und für Geld nahezu alles tun; auch und gerade die Dinge, die der Shogun verboten hat.
Die Wirtschaft der Inseln der Südlichen Sonne
Die Basismünzen der Währung Ko'ku bestehen aus gepressten und polierten Muscheln in drei verschiedenen Größen. Als größere Einheit dienen auf Schnüre aufgereihte Ko'ku. Daneben dienen oft auch Perlen oder Edelsteine als Tauschgegenstände.
Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Meeresfrüchten und Reis. Dazu kommen in geringeren Mengen Fleisch, Getreide, Gemüse und Wein. Obst ist nahezu unbekannt und gedeiht nur an einigen wenigen Stellen in der unmittelbaren Nachbarschaft von heißen Quellen.
Die weitaus meisten Choson sind mit der Produktion oder Weiterverarbeitung von Lebensmitteln beschäftigt. Die meisten Handwerker teilen die soziale Klasse der Bauern und Fischer; sie leben mit ihnen in denselben kleinen Dörfern und stellen die für das tägliche Leben notwendigen Gebrauchsgegenstände her: Schmiede, Korbflechter, Töpfer, etc. In den wenigen Städten, die zumeist um die Burgen der Samurai und Daimios entstanden sind, kommen dazu noch spezialisierte und höher angesehene Handwerker: Waffenschmiede, Kunsthandwerker, Unterhaltungskünstler, etc. Der „Schutz“ des Handels ist eine weitere Quelle aus der die Ko’ku der Ya-bun stammen. Die unabhängigen Händler sind offiziell nicht sehr hoch angesehen, aber oft aufgrund ihres Reichtums im Grunde mit Samurai ebenbürtig.
Kunst
Die Choson haben auf mehreren Gebieten außerordentliche Leistungen vorzuweisen.
Keramik: mit Hilfe einer hochentwickelten Ofentechnologie werden Gefäße und auch bildhafte Darstellungen hergestellt, die von einmaliger Schönheit sind.
Malerei; insbesondere Darstellungen von idealisierter Natur finden immer mehr Anhänger. Daneben gibt es die traditionellen, sehr realistischen Darstellungen von Kämpfen und anderen geschichtlichen Ereignissen.
Theater; zum einen gibt es ein traditionelles Schattentheater. Dieses derbe und oft auch sehr anzügliche Spiel ist oftmals auch politisch angehaucht und eine der wenigen Möglichkeiten für den einfachen Choson Kritik an den Verhältnissen zu äußern. Zum anderen gibt es ein stark ritualisiertes Maskentheater, welches besonders der Adel schätzt und in dem des sen Anschauungen, z.B. die des BuShido, idealisiert werden. Die Vorführungen sind von hoher Kunstfertigkeit und mit akrobatischen Einlagen angereichert.
Das Soziale System
Der Shogun war der nominelle Herrscher. Er war zugleich immer der Fürst seines Clanes bzw. seiner Provinz. Zuletzt war dies der Shogun U’rizzen aus dem Hause Ku-Rita.
Im Grunde sind die Choson noch nicht bei einer echten Staatlichkeit angekommen. Sie sind eine Art Staatenbund, dessen Mitglieder sich unter der Knute des jeweils Stärksten beugen. Jeder einzelne Choson empfindet sich weit stärker als Gefolgsmann des Clanes Hoshei oder Takeda, denn als Teil des großen Ganzen.
Wenn man verschiedenen Legenden glauben darf, so war der Shogun ursprünglich nur der oberste Befehlshaber des eigentlichen Herrschers, des Mikado. Doch offenbar fand hier irgendwann ein Wechsel statt. Heute gibt es keinen, der diesen Titel führt. Obgleich im Volke die Mär geht, dass einst der letzte Mikado wiederkehren wird, um das Volk aus einer schweren Krise zu führen.
Die Provinzfürsten führen allgemeinen den Titel Daimio. Doch ist dieser Ehrentitel eigentlich Ausdruck der Hochachtung und so können auch andere Personen so bezeichnet werden. Dies trifft besonders auf hohe Militärs und Hofbeamte zu, die vom Shogun gelegentlich offiziell diese Auszeichnung erhalten. Die den Daimios nachgeordneten Lehensleute werden als Samurai bezeichnet. Sie sind die eigentliche herrschende Schicht im Lande. Nicht nur, dass sich aus ihren Reihen die Berufssoldaten rekrutieren, auch die Beamtenschaft besteht zu einem guten Teil aus deren jüngeren Söhnen und Töchtern.
Der Grad der Gefolgschaft zum jeweiligen Provinzfürsten, bzw. Samurai, orientiert sich an verschiedenen Aspekten: Die Angehörigen des jeweiligen Clanmilitärs haben alle einen persönlichen Treueeid auf den jeweiligen Provinzfürsten geschworen. Die Mitglieder der Verwaltung haben eine Eid auf den Landesfürsten und die Gesetze geschworen und die anderen Clanangehörigen sind einfach durch Verwandtschaft, Tradition oder durch den Wohnort gebunden. Und der eine oder andere hat noch weitere heimliche Bindungen ... z.B. zu den Ya-bun.
Der Status, den jeder Einzelne besitzt, ist von vielen Dingen abhängig und oft treffen verschiedene, konkurrierende auf einander: Der hochadelige Militär, der einen Vorgesetzten hat, der diese Funktion aufgrund persönlicher Leistung und Dienstalter innehat. Generell gilt, dass der direkte Dienst für den Fürsten hoch geschätzt wird, daher zunächst die Militärs und in zweiter Linie die Beamten der Verwaltung, die allerdings oft auch aus dem Militärdienst ausgeschiedene Soldaten sind.
Eine Möglichkeit zu hohem Ansehen zu kommen ist neben dem Eintritt in das Militär der Weg des Bu-Shido. Unter Bu-Shido versteht man eine Lebenseinstellung, die in vollkommener Beherrschung des eigenen Körpers im Einklang mit einer Waffe ihre Erfüllung findet. Ein Meister eines Weges des Bu-Shido wird selbst von den Angehörigen des Hochadels mit größter Wertschätzung behandelt. Dies hat sicher auch, aber nicht nur, etwas mit dem traditionellen Recht des Duells zu tun.
Ehe und Familie
Die Bewohner Chosons kennen keine geschlechterspezifische Benachteiligung. Bei einer Heirat nimmt in aller Regel der Partner mit dem niedrigeren Status den Status des Anderen an. Töchter tragen den Familiennamen der Mutter, Söhne den des Vaters.
Die meisten Choson leben in mono gamen Beziehungen. Es ist jedoch nicht unüblich, dass vermögende Familien weitere Mitglieder durch Heirat als Ehepartner aufnehmen. Oft jüngere Geschwister gleichen Geschlechtes, so dass das Erbe in der Familie bleibt. So kann es gelegentlich zu Gruppenehen von 4 aber auch 5 oder 6 Ehepartnern kommen.
Gleichgeschlechtliche Beziehungen werden von vielen abgelehnt. Tatsache ist jedoch, dass sich insbesondere unter den Angehörigen des Militärs oft entsprechende (auch langjährige) Beziehungen etabliert haben.
Das “Kohon Kosei”
Grundlage für jedwedes Handeln ist das K.K.
Es ist das Gesetz des Shoguns. Der Name bedeutet übersetzt “Alte Quelle des Anstandes” und genau das ist es nach dem Verständnis der Choson auch. In diesem Werk wird auf rund 1.000 Seiten beschriebenem Leinen das gesamte Leben der Choson geregelt. Dabei ist dies nicht nur eine Art Anleitung für gutes Benehmen, sondern immer auch Gesetzbuch, dass für konkrete Verstöße die Strafen nennt. Das angeblich mehrere tausend Jahre alte Original war einer der wichtigsten Kronschätze des jeweiligen Shoguns. Nur er durfte Abschriften davon erstellen oder veranlassen.
Weltanschauung
Religiosität spielt im offiziellen Leben der Choson nur eine untergeordnete Rolle. Dies liegt wohl auch daran, dass verschiedene philosophische Schulen und Religionen um Anhänger werben. Die meisten Choson sind von mehreren Schulen mehr oder weniger stark beeinflusst, so dass im Grunde jeder seine eigene persönliche Sichtweise der Welt hat. Am wichtigsten ist sicherlich eine Art von Grundkonsens, dass alle Dinge die da sind belebt sind und eine Art von Bewusstsein haben.
Das kann der mächtige - und auch intelligente - Kami (= Geist) eines Berges oder eines Waldes sein, aber auch das minimale Bewusstsein eines Flusskiesels.
Darüber hinaus ist insbesondre bei den Angehörigen der höheren Militärklassen die Philosophie des Bu-Shido von Bedeutung. Die Anhänger des Bu-Shido streben körperliche und geistige Perfektion an. Dies wird erreicht durch geistige und körperliche Disziplin. Dies kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Für die Angehörigen des aktiven militärischen Dienstes ist es natürlich passend, dass dies auch durch die perfekte Beherrschung von Kampfkünsten erreicht werden kann. Traditionell weit verbreitet ist bei den Angehörigen der unteren sozialen Schichten der Glaube an das Weiterleben der Ahnen in Form von Kami, die am Platz der Beerdigung ihr Zuhause gefunden haben und sich von dort nur selten wegbewegen. Gründe für eine Wanderung des Kami können Rache für den gewaltsamen Tod oder auch Hilfeleistung für einen Nachfahren sein. Eine jüngere Schule hat sich dem Gleichklang des Menschen mit dem Universum verschrieben. Die Anhänger dieser Schule versuchen die Natur möglichst wenig zu verändern. Oft leben sie als Einsiedler weitab von jedem anderen Menschen. Ein anderer Zweig dieser Schule hat sich der bildhaften Darstellung einer idealisierten Natur verschreiben. Unter den Bildhauern und Malern an den Höfen des Adels ist diese Richtung weit verbreitet. Eine weitere Lehre, die neben dem Bu-Shido vom Shogun stark gefördert wird, ist die Lehre von Girri und Nino. Girri und Nino stehen dabei für die Gegensätze “Pflichterfüllung” und “persönliche Neigung”. Natürlich favorisiert diese Schule die bedingungslose Vormacht der Pflichterfüllung gegenüber der persönlichen Neigung.
Das Recht des Duelles
Eines der wichtigsten traditionellen Rechte jedes Choson ist es ein Schwert (oder eine der anderen traditionellen Waffen) zu tragen und den Weg des Kenzen zu gehen. Dies bedeutet, dass jeder Choson (egal ob männlichen oder weiblichen Geschlechtes) sich am Tage seiner Volljährigkeit entscheiden muss, ob er diesen Weg beschreiten möchte oder nicht. Tut er dies, so hat er zukünftig immer seine gewählte Waffe in Reichweite seiner Hände zu behalten. Neben dieser eher rituellen Vorschrift, die auch bei verschiedenen Gelegenheiten aufgeweicht ist, hat dies aber auch ernste Konsequenzen: Jeder Kenzen kann bei einem Rechtsstreit mit einem andern Kenzen zu einem Duell gefordert werden oder dies fordern. Das Duell darf nicht abgewiesen werden. Es hat denn auch die Funktion eines Gottesurteils. Der Kampf geht üblicherweise bis zum Tod einer Seite. In aller Regel findet der Kampf in einem Kreis der Gleichen statt; daher auf einem zumeist circa 15 Schritt durchmessen- den mehr oder weniger runden Platz statt. Der Geforderte nennt zunächst seine Waffe; ist dies Geist oder Bogen, so muss der Forderer dem zustimmen und den Kampf mit dieser Waffe führen, oder der Kampf ablehnen, dann hat der Forderer den Streit verloren. Diese Regel führt dazu, dass insbesonders die Angehörigen der unteren Stände oft den Geist wählen, da niemand abschätzen kann, wie gut ein Unbekannter mit seinem Geist umgehen kann. Wer dieses Recht nicht gewählt hat, verliert an Status, ist aber sicher vor jedweder Forderung zum Duell. Er muss sein Recht vor dem Richter suchen - und dies kann auch sehr gefährlich sein. Ein Wechsel im diesbezüglichen Status ist nur bei wenigen speziellen Gelegenheiten möglich: die Geburt des ersten Kindes, die Heirat mit einem Partner der einen anderen Status hat oder der Eintritt in den Altersstand, was üblicherweise mit dem 60. Lebensjahr stattfindet.
Die Traditionellen Waffen:
Geist = Die Stärke des Geistes wird üblicherweise mit der Fähigkeit im strategischen Spiel Go verglichen und so finden Duelle des Geistes mit diesem Spiel statt.
Körper = Beim waffenlosen Nahkampf gibt drei verschiedene Schulen die drei Grundtechniken nutzen: Kraft, Schnelligkeit oder Gleichgewicht.
Bogen = Der Kampf findet üblicherweise auf 60 Schritt mit dem großen asymmetrischen Bogen statt.
Kenzen = Schwerter gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Das üblichste ist die Katana, das rund zwei Ellen lange Kriegsschwert. Aber auch der Kampf mit zwei Kurzschwertern ist durchaus üblich.
Naginata = Die Schwertlanze wird nahezu ausschließlich von Frauen geführt und deswegen oft von Männern unterschätzt.
Sicheln = Wer diese Waffe führt, führt in aller Regel in jeder Hand eine Sichel. Die Sicheln sind eine traditionelle Waffe der Bauern.
Kugel = die seltenste Waffe: An einer ca. 10 cm durchmessenden Kugel ist eine Sichelkette befestigt. Diese endet in einer Sichel.
Militär
Jeder Clan hat seine eigenen Streitkräfte. Der Shogun behielt seine Macht, solange er verhindern konnte, dass sich unter den einzelnen Clans Koalitionen ergeben, die mächtiger sind als seine eigene Allianz.
Dennoch ergeben sich gewisse Gemeinsamkeiten über alle clanspezifischen Besonderheiten hinweg: Die Masse der Truppen besteht in der Regel aus schlecht ausgebildeten Ashagari, dagher Speerträgern. Zumeist nicht gerüstet (oder nur mit Beutestücken) kämpfen diese Truppen mit ca. 6 Ellen langen Speerlanzen. Gelegentlich haben diese nicht einmal Metallspitzen.
Die eigentlichen Kerntruppen werden von Berufssoldaten gebildet. Diese werden Samurai genannt, da sie sich aus dieser sozialen Klasse rekrutieren. Sie sind in aller Regel sehr gut ausgebildet. Dabei beherrscht jeder Samurai mindestens zwei der klassischen Waffen meisterlich. Am üblichsten sind der Bogen und eine Form des Kenzen. Es kommen aber auch andere Formen vor: Bogen und Geist wurde zum Beispiel von einem berühmten General der jüngeren Geschichte benutzt. Nahezu ausgeschlossen ist dagegen die Kombination Geist und Körper.
Die übliche Formation ist dreigestaffelt: Zunächst ein Riegel aus Ashagari. Diese decken die mit Bögen ausgerüsteten Samurai ab. Die sonstigen Samurai bilden einen Bogen hinter dieser Formation, um einen Angriff von hinten auszuschließen. Der Kampf zu Pferde findet kaum statt. Zum einen lässt das Gelände dies zumeist nicht zu, zum anderen sind Pferde selten und werden als Statussymbol der Reichsten und Mächtigsten betrachtet, sind also mithin viel zu wertvoll, als das man sie im Kampf verlieren könnte.
Gelegentlich werden Schlachten jedoch auch durch einen Kampf im Ring der Gleichen entschieden: Ein hochrangiger Offizier tritt dann vor seine Schlachtformation und fordert den Gegner unter Nennung seiner Stellung, Anpreisung seiner Ahnen bis ins 13 Glied, etc. heraus. Dabei nennt er auch, was der Preis für den jeweiligen Sieger des Duells sein wird. Wenn der Gegner annimmt, so tritt er ebenfalls hervor und antwortet entsprechend. Der Ausgang eines solchen Duells ist für beide Seiten verbindlich und es wäre schmachvoll, sich als Verlierer nicht daran zu halten.
Zur See werden die Kämpfe zumeist per Brandpfeil entschieden. Falls dies nicht reicht, kommt es zum Gemetzel ohne Gnade.
Die Itava
Als die Choson im Bereich der Inseln der Südlichen Sonne eintrafen, waren diese nicht unbewohnt, ein Volk humanoider Nichtmenschen hatte dort seine Heimstatt. Nach einem mehrjährigen Krieg, dem große Teile beider Bevölkerungen zum Opfer fielen, wurde ein dauerhafter Friede geschlossen.
Den verbleibenden Itava wurde die Insel Kotazi als Heimat zugesprochen, deren Betreten seitdem für alle Choson verboten ist. Umgekehrt durfte nur der Botschafter der Itava mit seinem Gefolge Kotazi verlassen, um sich an den Hof des Shoguns zu begeben. Der Fürst der Itava galt als den Daimio gleichgestellt und der Botschafter erhält bei seinem Eintreffen ebenfalls diesen Titel verliehen.
Die Kultur der Itava ist uralt, ihre Aufzeichnungen gehen nach ihren eigenen Aussagen rund zehntausend Jahre zurück. Im Laufe dieser langen Geschichte haben sie ein tiefes Verständnis für viele Dinge entwickelt. Nachdem jedoch Ihre Anzahl im Laufe der Jahrtausende immer geringer wurde, haben sie sich auf einige wenige Wissensgebiete beschränkt, den Rest aufgeschrieben und dann vergessen.
So konzentrieren sie sich heute nahezu ausschließlich auf die Künste des Krieges und der Alchemie. Dieses Wissen hatte in der Zeit seit dem Frieden mit den Choson dazu geführt, dass ihre Stellung am Hofe des Shoguns zwar mächtig, aber nicht unumstritten war.
Die Itava sind sieben bis neun Fuß groß. Ihr Körper ist von komplett schwarzer Farbe. Die meisten der Itava führen ein Leben als Bauern oder Handwerker. Daneben gibt es Ärzte und einige wenige Beamte. Aufgrund ihres hohen Wissens sind sie jedoch in der Lage dem Boden so viel abzugewinnen, dass jeder genügend Zeit hat, um sich seinen privaten Studien täglich 1 bis 2 Stunden zu widmen.
Zu den Pflichten eines jeden erwachsenen Itava gehört es täglich mit einer Waffe zu üben.
Die Itava leben in einem System von sozia len Beziehungen und Abhängigkeiten, die für einen Choson kaum durchschaubar sind. Diese Beziehungen sind teilweise familiär und uralt, teilweise aufgrund persönlicher Ereignisse determiniert. Ein Punkt, den die Choson nie verstanden haben, ist, dass es eigentlich keinen Herrscher (= Daimio) in Ihrem Sinn gibt. Der jeweilige Daimio ist der Itava, der am meisten soziales Prestige aus seinen Beziehungen erhält. Wechsel in der Person des Daimio werden in aller Regel nicht mitgeteilt. Dabei ist es inzwischen die nahezu wichtigste Handlung des Daimio, den Botschafter zu entsenden - was ebenfalls wieder Auswirkungen auf das soziale Geflecht hat.