Der Feenhof der Schatten: Unterschied zwischen den Versionen
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Berufend auf die Gunst, welche Erkenfara in der Zeit der [[schwarzen Flotten]] zuteil wurde, erbat Neem die Andere im Jahre 2025 von den Elementen, Informationen aus ihrer Bibliothek zu den dunklen Feen preiszugeben. Als Antwort erhielt sie den Brief, welcher hier wiedergegeben ist: | Berufend auf die Gunst, welche [[Erkenfara]] in der Zeit der [[Schwarze Flotten|schwarzen Flotten]] zuteil wurde, erbat [[Neem, die Andere]] im Jahre 2025 von den Elementen, Informationen aus ihrer Bibliothek zu den dunklen Feen preiszugeben. Als Antwort erhielt sie den Brief, welcher hier wiedergegeben ist: | ||
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==Das Reich aus Dämmerung und Traum== | ==Das Reich aus Dämmerung und Traum== | ||
Stell dir einen Wald vor, der aus Rauch geboren wurde: Uralte Bäume, deren Äste sich wie Finger nach dem Himmel strecken, mit Blättern aus Glas und Schattenstaub. | Stell dir einen Wald vor, der aus Rauch geboren wurde: Uralte Bäume, deren Äste sich wie Finger nach dem Himmel strecken, mit Blättern aus Glas und Schattenstaub. Nebel kriecht über den moosbewachsenen Boden wie seidene Schleier und aus dem Dickicht flackert das Licht fremder Sterne - obwohl der Himmel sich weigert, seine Farbe zu zeigen. <br> | ||
Inmitten dieser träumerischen Wildnis erhebt sich der Palast der Schattenfeen: Kein Gebäude aus Stein, sondern ein lebendiger Organismus aus Mitternachtsblumen, Schmetterlingsflügeln und schwarzem Kristall. Er ändert seine Form je nach Laune der Königin - heute ein zerfallener Tempel, morgen ein schwebender Dom aus Nebel und Lichtsplittern. | Inmitten dieser träumerischen Wildnis erhebt sich der Palast der Schattenfeen: Kein Gebäude aus Stein, sondern ein lebendiger Organismus aus Mitternachtsblumen, Schmetterlingsflügeln und schwarzem Kristall. Er ändert seine Form je nach Laune der Königin - heute ein zerfallener Tempel, morgen ein schwebender Dom aus Nebel und Lichtsplittern. | ||
==Der Herrscher des Zwielichts== | ==Der Herrscher des Zwielichts== | ||
An der Spitze dieses geheimnisvollen Hofes thronte die Königin der Nachtschwärze. Ihre Stimme ist schon lange vergessen, doch jedes ihrer Worte trug das Gewicht eines Schwurs. Ihr Haar floss wie Tinte durch das Firmament und ihre Krone bestand aus den | An der Spitze dieses geheimnisvollen Hofes thronte die Königin der Nachtschwärze. Ihre Stimme ist schon lange vergessen, doch jedes ihrer Worte trug das Gewicht eines Schwurs. Ihr Haar floss wie Tinte durch das Firmament und ihre Krone bestand aus den Scherben gebrochener Versprechen. In ihren Augen spiegelten sich Dinge, die noch nie geschahen - und doch stets geschehen konnten. <br> | ||
An ihrer Seite wandelte der Mitternachtsfürst, ein Wesen ohne Gesicht, ein Gedicht aus Schatten, das durch den | An ihrer Seite wandelte der Mitternachtsfürst, ein Wesen ohne Gesicht, ein Gedicht aus Schatten, das durch den Hof schritt wie eine vergessene Melodie, nur hörbar für jene, die einst etwas Liebgewonnenes verloren haben. <br> | ||
Nun sind da nur noch die Schattenprinzessinnen und -prinzen mit ihren Intrigen und dunklen Machenschaften. | Nun sind da nur noch die Schattenprinzessinnen und -prinzen mit ihren Intrigen und dunklen Machenschaften. | ||
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Im Feenhof der Schatten ist alles ein Tanz - ein Reigen aus Worten, Blicken und Symbolen. Kein Wort wird zufällig gesprochen, kein Lächeln unbedacht gezeigt. Die Höflinge tragen Masken aus Perlmutt und Spiegelglas, denn ihr wahres Gesicht zu offenbaren hieße, sich selbst preiszugeben - ein Spiel, das niemand im Hof unbestraft spielt. | Im Feenhof der Schatten ist alles ein Tanz - ein Reigen aus Worten, Blicken und Symbolen. Kein Wort wird zufällig gesprochen, kein Lächeln unbedacht gezeigt. Die Höflinge tragen Masken aus Perlmutt und Spiegelglas, denn ihr wahres Gesicht zu offenbaren hieße, sich selbst preiszugeben - ein Spiel, das niemand im Hof unbestraft spielt. | ||
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Ein Geschenk ist niemals frei. | Ein Geschenk ist niemals frei. <br> | ||
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Die Dämmerlingskinder, klein wie Nebelfunken, flüstern Rätsel, die sich um das Herz wickeln wie Ranken. | Die Dämmerlingskinder, klein wie Nebelfunken, flüstern Rätsel, die sich um das Herz wickeln wie Ranken. | ||
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Schattengeister, von den Gefühlen der Lebenden lebend, ihre Nähe suchend, die Ängste vervielfältigend. | Schattengeister, von den Gefühlen der Lebenden lebend, ihre Nähe suchend, die Ängste vervielfältigend. | ||
Flüsterfalter, winzige Wesen mit Flügeln aus Traumstaub, tragen Gerüchte von Hof zu Hof. | Flüsterfalter, winzige Wesen mit Flügeln aus Traumstaub, tragen Gerüchte von Hof zu Hof. | ||
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==Magie wie dunkler Honig== | ==Magie wie dunkler Honig== | ||
Die Magie des Schattenhofs ist keine, die mit Worten beschworen oder mit Runen bezwungen wird. Sie wächst, fließt und lebt wie ein Fluss aus Erinnerung und Emotion. | Die Magie des Schattenhofs ist keine, die mit Worten beschworen oder mit Runen bezwungen wird. Sie wächst, fließt und lebt wie ein Fluss aus Erinnerung und Emotion. <br> | ||
Wer dort zaubert, singt nicht - er weint, lacht, zittert. Jeder Zauber ist ein Versprechen, ein Opfer, ein Teil des eigenen Selbst, den man hergibt, um etwas Fremdes zu gewinnen. | Wer dort zaubert, singt nicht - er weint, lacht, zittert. Jeder Zauber ist ein Versprechen, ein Opfer, ein Teil des eigenen Selbst, den man hergibt, um etwas Fremdes zu gewinnen. <br> | ||
Ein einziger Kuss kann ein Königreich stürzen, ein geflüstertes Wort einen Liebenden aus dem Schlaf reißen - für immer. | Ein einziger Kuss kann ein Königreich stürzen, ein geflüstertes Wort einen Liebenden aus dem Schlaf reißen - für immer. | ||
==Bedeutung & Gefahr== | ==Bedeutung & Gefahr== | ||
Der Hof der Schatten ist kein Ort des Bösen - er ist ein Spiegel der Seele. Was man dort sieht, ist, was man selbst verdrängt hat. Er zieht jene an, die die Wahrheit in der Dunkelheit suchen und warnt jene, die glauben, Licht sei gleich Reinheit. | Der Hof der Schatten ist kein Ort des Bösen - er ist ein Spiegel der Seele. Was man dort sieht, ist, was man selbst verdrängt hat. Er zieht jene an, die die Wahrheit in der Dunkelheit suchen und warnt jene, die glauben, Licht sei gleich Reinheit. <br> | ||
Er ist die Heimat der Lieder, die niemand mehr singt, der Träume, die nie erfüllt wurden und der Geschichten, die zu gefährlich sind, um erzählt zu werden. | Er ist die Heimat der Lieder, die niemand mehr singt, der Träume, die nie erfüllt wurden und der Geschichten, die zu gefährlich sind, um erzählt zu werden. | ||
==Ein letzter Flüsterton== | ==Ein letzter Flüsterton== | ||
Wenn du je durch einen Traum wandelst und dir scheint, der Mond lacht mit fremdem Gesicht, die Blumen flüstern deinen Namen rückwärts und ein Spiegel zeigt dir nicht dein Äußeres, sondern deinen Schmerz - dann vielleicht stehst du am Tor des Feenhofes der Schatten. | Wenn du je durch einen Traum wandelst und dir scheint, der Mond lacht mit fremdem Gesicht, die Blumen flüstern deinen Namen rückwärts und ein Spiegel zeigt dir nicht dein Äußeres, sondern deinen Schmerz - dann vielleicht stehst du am Tor des Feenhofes der Schatten. <br> | ||
Und wenn du ihn betrittst - geh mit offenem Herzen, mit geschlossenen Augen und niemals, niemals ohne Gegengabe. | Und wenn du ihn betrittst - geh mit offenem Herzen, mit geschlossenen Augen und niemals, niemals ohne Gegengabe. | ||
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[[Kategorie:Erkenfara]] | |||
[[Kategorie:Alle Reiche]] | |||
[[Kategorie:Ereignisse & Events]] | |||
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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2025, 20:21 Uhr
Die Bibliothek der Elementare
Berufend auf die Gunst, welche Erkenfara in der Zeit der schwarzen Flotten zuteil wurde, erbat Neem, die Andere im Jahre 2025 von den Elementen, Informationen aus ihrer Bibliothek zu den dunklen Feen preiszugeben. Als Antwort erhielt sie den Brief, welcher hier wiedergegeben ist:
Der Feenhof der Schatten
Een Märchen aus Nebel, Glanz und Geheimnissen. In jenen vergessenen Winklen der Welt, wo das Licht der Sonne sich nicht mehr an das Lied des Tages erinnert und der Mond im Zwielicht tanzt wie ein Braut aus Silbertränen, dort liegt ein Reich - so schön, dass es das Herz zum Weinen bringt und so gefährlich, dass selbst Träume fliehen, wenn es seinen Namen flüstert. Dies ist der Feenhof der Schatten - das dunkle Spiegelbild der glänzenden Reiche der Sommerfeen, ein Ort, an dem die Zeit ihren Atem anhält, an dem Wünsche zu Ketten werden und jedes Lächeln ein Dolch aus Porzellan sein kann.
Das Reich aus Dämmerung und Traum
Stell dir einen Wald vor, der aus Rauch geboren wurde: Uralte Bäume, deren Äste sich wie Finger nach dem Himmel strecken, mit Blättern aus Glas und Schattenstaub. Nebel kriecht über den moosbewachsenen Boden wie seidene Schleier und aus dem Dickicht flackert das Licht fremder Sterne - obwohl der Himmel sich weigert, seine Farbe zu zeigen.
Inmitten dieser träumerischen Wildnis erhebt sich der Palast der Schattenfeen: Kein Gebäude aus Stein, sondern ein lebendiger Organismus aus Mitternachtsblumen, Schmetterlingsflügeln und schwarzem Kristall. Er ändert seine Form je nach Laune der Königin - heute ein zerfallener Tempel, morgen ein schwebender Dom aus Nebel und Lichtsplittern.
Der Herrscher des Zwielichts
An der Spitze dieses geheimnisvollen Hofes thronte die Königin der Nachtschwärze. Ihre Stimme ist schon lange vergessen, doch jedes ihrer Worte trug das Gewicht eines Schwurs. Ihr Haar floss wie Tinte durch das Firmament und ihre Krone bestand aus den Scherben gebrochener Versprechen. In ihren Augen spiegelten sich Dinge, die noch nie geschahen - und doch stets geschehen konnten.
An ihrer Seite wandelte der Mitternachtsfürst, ein Wesen ohne Gesicht, ein Gedicht aus Schatten, das durch den Hof schritt wie eine vergessene Melodie, nur hörbar für jene, die einst etwas Liebgewonnenes verloren haben.
Nun sind da nur noch die Schattenprinzessinnen und -prinzen mit ihren Intrigen und dunklen Machenschaften.
Höfische Intrige & ewige Maskerade
Im Feenhof der Schatten ist alles ein Tanz - ein Reigen aus Worten, Blicken und Symbolen. Kein Wort wird zufällig gesprochen, kein Lächeln unbedacht gezeigt. Die Höflinge tragen Masken aus Perlmutt und Spiegelglas, denn ihr wahres Gesicht zu offenbaren hieße, sich selbst preiszugeben - ein Spiel, das niemand im Hof unbestraft spielt.
Hier gilt:
Ein Geschenk ist niemals frei.
Ein Lied kann ein Vertrag sein.
Ein Blick genügt, um einen Krieg zu beginnen.
Bewohner des Dämmerlichts
Durch die Hallen und Nebelgärten huschen zahllose Geschöpfe, jedes seltsamer als das andere:
Die Prinzessinnen und Prinzen des Hofes, vielfältig bunt in ihrer Art und glamourös wie Pfauen.
Die Höflinge, Schattenfeen, dunkel in ihrem Geist und Ränke schmiedend.
Die Dämmerlingskinder, klein wie Nebelfunken, flüstern Rätsel, die sich um das Herz wickeln wie Ranken.
Die Spiegelritter, deren Rüstungen aus Erinnerungen geschmiedet sind, bewachen Portale, die niemals dieselben bleiben.
Schattengeister, von den Gefühlen der Lebenden lebend, ihre Nähe suchend, die Ängste vervielfältigend.
Flüsterfalter, winzige Wesen mit Flügeln aus Traumstaub, tragen Gerüchte von Hof zu Hof.
Verlorene Seelen, einst Menschen, nun in seidene Schatten gewoben, tanzen in ewigen Reigen, deren Sinn sie längst vergessen haben.
Magie wie dunkler Honig
Die Magie des Schattenhofs ist keine, die mit Worten beschworen oder mit Runen bezwungen wird. Sie wächst, fließt und lebt wie ein Fluss aus Erinnerung und Emotion.
Wer dort zaubert, singt nicht - er weint, lacht, zittert. Jeder Zauber ist ein Versprechen, ein Opfer, ein Teil des eigenen Selbst, den man hergibt, um etwas Fremdes zu gewinnen.
Ein einziger Kuss kann ein Königreich stürzen, ein geflüstertes Wort einen Liebenden aus dem Schlaf reißen - für immer.
Bedeutung & Gefahr
Der Hof der Schatten ist kein Ort des Bösen - er ist ein Spiegel der Seele. Was man dort sieht, ist, was man selbst verdrängt hat. Er zieht jene an, die die Wahrheit in der Dunkelheit suchen und warnt jene, die glauben, Licht sei gleich Reinheit.
Er ist die Heimat der Lieder, die niemand mehr singt, der Träume, die nie erfüllt wurden und der Geschichten, die zu gefährlich sind, um erzählt zu werden.
Ein letzter Flüsterton
Wenn du je durch einen Traum wandelst und dir scheint, der Mond lacht mit fremdem Gesicht, die Blumen flüstern deinen Namen rückwärts und ein Spiegel zeigt dir nicht dein Äußeres, sondern deinen Schmerz - dann vielleicht stehst du am Tor des Feenhofes der Schatten.
Und wenn du ihn betrittst - geh mit offenem Herzen, mit geschlossenen Augen und niemals, niemals ohne Gegengabe.
