Die Geschichte von Mirur Hee'sa, Graf der Melam Kel

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Die Geschichte des Schönsten und Schnellsten aller Adligen

Autor: Dur'chai Talvas, Erkenfara Info '92

Wo immer Ihr auch seid! Wie Ihr auch heißen mögt! Wie Ihr auch ausseht oder was Ihr als das Höchste in Eurem ach so kurzen Leben betrachtet!
Vergesst nie, es gibt für alles ein Gestern und ein Morgen! Das Jetzt in dem Ihr seid ist ach so kurz und meist noch unbedeutender als es schon kurz ist!
Wer nun versucht, in diesem kurzen Leben noch so groß, wichtig oder bedeutend zu werden; dem sage ich, ohne Ihm zu nahe treten zu wollen: "Was seid Ihr im Vergleich zu dem Berg, der schon lange besteht und es auch noch lange wird; seht den Fluß, der sich seinen Weg bahnt und sich ständig auf all die Bäche verlassen muss, ohne die auch er nicht wäre, der er ist; seht den Baum, der dem Wind trotzt und der so anderen Pflanzen und Tieren Schutz bietet.
Es gibt immer nur ein Oben, wenn es auch ein Unten gibt, es gibt keine Schönheit ohne das Häßliche; was wäret Ihr ohne die, die Euch eure Gelder bringen?
Ihr wäret nichts, über das es sich ein Lied zu singen lohnte oder an was man mehr als ein oder zwei Gedanken verschwenden sollte. Nicht, dass ich nicht gerne Lieder höre oder singe oder dass ich nicht über alles und jeden nachdächte, so dass sich alle Gedanken manchmal hoch in meinem Kopf auftürmen.

Ich kenne Euch nicht und Ihr werdet mich nicht kennen! Aber ich möchte, dass ich viele Menschen und Länder, Tiere und Meere kennenlerne, damit ich meinen kleinen Horizont erweitern kann und ich meine Meinung zu den scheinbaren Wichtigkeiten dieses Daseins bestätigen oder bedenken kann.
So fordere ich Euch auf: Verbessert mich, wenn ich Unrecht habe, gebt mir aber auch Recht, wenn dem so ist und lasst mich Euch meine Heimat und Länder zeigen, wie auch ich gerne die Euren besuchen komme!
So will ich mich nun vorstellen und Euch einen Einblick in die "Welt", in der ich lebe, geben!

Ich bin der erste Sohn des Pel Hee'sa. Er beschloss vor vielen Jahren mit anderen den so bedeutenden Frieden, der seitdem in unserem Reich Vir'Vachal herrscht und der noch lange die Stämme der Rhuor, der Reyün und der Melam Kel begleiten soll. In dieser Zeit des Friedens bin ich aufgewachsen und habe meine Kindheit in schöner Erinnerung! Meine Geschwister (eine Schwester und zwei jüngere Brüder) leben noch und sind, wenn auch nicht mit den Vorzügen, die ich als Erstgeborener hatte, wohlbehütet aufgewachsen. Bevor ich Euch nun ermüdende Erläuterungen über meine weitverzweigte Verwandschaft antue, beschränke ich mich in meinen Erzählungen lieber auf die Dinge, die ich mag und die meine Sinne und meinen Geist frisch halten. Denn die umfassende und teilweise ermüdende Ausbildung in meiner Jugend lässt meinen Körper jetzt förmlich nach Schönheit schreien, die nicht beim Schwertkampf oder Zeremonien vorrangig waren. Auch wenn mein Vater auf eine Ausbildung in verschiedenen Naturwissenschaften und der Redekunst bestand und mir dieses Wissen heute sehr viel hilft, so lernte ich erst später, was es heißt, außerhalb des gewöhnlichen Alltags in der Stadt, die Natur um mich herum zu genießen und mich von ihr leiten zu lassen. Wenn man durch die Landstriche um die Stadt Melam Kel zieht, kann man auf mannigfaltige und beeindruckende Gegenden stoßen.
Die Küstenregionen sind durch starke Winde und kühlere Temperaturen geprägt. Die zerklüfteten und teilweise bis zu 100 m hohen Klippen trotzen mehr oder weniger erfolgreich dem ständig anrollenden Meer und bieten den Bewohnern und Tieren in dieser Region Schutz und Sicherheit. Die Pflanzen, die hier wachsen, sind entweder Bodendecker oder niedrige Büsche, die sich gegenseitig dabei helfen, dem stetigen Wind etwas entgegen zu setzen. Die Menschen, die hier leben, sind hauptsächlich damit beschäftigt, ihre teilweise weitverstreuten Herden von wetterbeständigen Schafen, Ziegen und Rindern zu hüten. Sie haben, um sich selbst, den Tieren und Pflanzen Schutz vor Wind und Wetter zu geben, Steinmauern gebaut und so schwer überwindbare Hindernisse für die Tiere errichtet, Möglichkeiten für Pflanzen geschaffen, sich zu entwickeln und sich selbst mit höheren und überdachten Mauern keine komfortabelen aber praktische Unterkünfte geschaffen. Damit ist diese Landschaft von vielen Stein- und Baumhecken, verstreuten Tieren und vereinzelten Häusern geprägt. Neben dem Vieh wird natürlich versucht, dem Meer soviel abzutrotzen wie möglich, und so sind die Bewohner dieser Region für ihre unerschrockene und geshickte Art zu navigieren bekannt.
Kommt man nun weiter ins Landesinnere, so stößt man zum einen auf fruchtbare Niederungen, in denen Ackerbau betrieben, Handel getrieben und als Besonderheit Pferde gezüchtet werden. Diese Pferde sind im ganzen Land wegen ihrer Schnelligkeit und Ausdauer bekannt.
Zum Anderen gibt es die Regionen des Hochlandes und der Gebirge. In diesen Landstrichen ist der Kontrast von hohen Bergen und Kämmen zu den fruchtbaren, dicht bewaldeten Tälern sehr deutlich. Die Menschen in diesen Regionen leben von der Jagd und von der Holzverarbeitung und haben sogar teilweise große Stollen in die Berge geschlagen, wo sie das für uns wichtige Erz gefunden haben und es zu Tage bringen.
Dieses sind die Gegenden, die euch erwarteten, kämet Ihr her, sie zu besuchen.
Es gibt Plätze, an denen man das Meer sieht, wie es mit all seiner Kraft und Ausdauer gegen die Felsen prallt, und an denen man, die Gischt und Brandung spürend, froh und glücklich über sein "Dasein" ist. Ebenso erquickend ist es, nach einem stürmischen Unwetter in den Bergen zu sehen, wie sich kleine Rinnsale bilden und, sich ihren Weg ins Tal suchend, immer größer werdend, teils in Sturzbächen, teils in Wasserfällen versuchen, den Berg ins Tal zu spülen. Der Moment, wenn morgens die Sonne mit ihren ersten Strahlen über die weiten Ebenen des Tieflandes eilt und diese zunehmend erwärmt und Hasen, Hirsche und andere Tiere in diesen Strahlen die Ruhe des Morgens genießen.
Laßt euch sagen, daß dieses Land wunderbar ist. Auch wenn ich nur die schönen Seiten dieses Landes erwähne, so kann sich jeder denken, daß es Winterstürme und große Unwetter in diesem Land gibt und diese oft genug ihren Tribut fordern. Es gibt noch zwei Dinge, die zu erwähnen es sich lohnt.
Die Menschen haben, sobald sie sich zu einer kleineren Siedlung zusammengeschlossen haben, runde Türme errichtet, die teilweise 25 Meter hoch sind. Sie werden als Aussichts-, Lager- und Schutztürme genutzt. Diese Türme bilden meist zusammen mit verschiedenen großen Gebäuden oder dem Friedhof das Zentrum dieser Siedlungen. Besonders im Hochland und in hügeligen Waldgebieten sind diese Rundtürme weit verbreitet. Die Burgen und teilweise sogar die Städte haben sich oft um diese strategisch günstigen Punkte gebildet und so sind diese Türme sogar dort noch Teil der Befestigungen.
Zum zweiten ist in fast allen Gebieten eine Pflanze verbreitet, die dort aber nur sehr selten zu finden ist. Sie heißt Samrock und ist klein, grün und hat meist drei herzförmige Blätter. Man sagt, daß man Frieden und Glück haben soll, wenn man so ein Samrock findet. Die Menschen haben sich angewöhnt, ihren Toten jeweils ein Samrock mit ins Grab zu werfen und stellen als Zeichen für die Lebenden einen Stein in Gestalt eines Samrock auf. Seine Blätter sind durch einen Kreis miteinander verbunden und diese Steine sind bis zu zwei Metern hoch. Dieser Kreis, sagt man, hat folgende Bedeutung: Der Stamm des Steines ist die Wurzel, aus der das Kind entsteht, der Erwachsene wird und der Greis am Ende des Lebens stirbt und so der Erde wieder zugeführt wird.
Diese Pflanze, die, obwohl so selten zu finden, doch überall ist und die Menschen in ihrem Leben begleitet, ist einfach wunderbar!
Sie gibt den Leuten Hoffnung in Notzeiten und bringt ihnen Freude, wenn sie keine Sorgen haben. Sie lässt ihre Mienen aufhellen und ihre Gemüter beruhigen und ich frage Euch, wer kann das schon. Diese Pflanze verdient es sie zu würdigen und so werde ich diese Pflanze in der linken oberen Ecke meines Wappens hinzufügen. Mit diesem Zeichen möchte ich allen zeigen, wie wichtig mir und diesem Land, das meine Familie schon so lange bewohnt, diese Pflanze ist. Desweiteren führe ich fortan das Motto: Semper fidelis!
Leute, die Ihr diese Erzählung von mir gelesen oder gehört habt. Ich hoffe, Ihr kennt mich und dieses Land nun etwas besser. Ich habe viel erzählt und doch auch vieles nicht, denn, und hier gibt mir doch jeder Recht: "Interessant ist immer das, was man nicht sieht oder hat!" Auch wenn ich weder magische Wälder, finstere Berge, totbringende Meere, vernichtende Wüsten oder ungastliche und kriegerische Menschen erwähnte, seid gewarnt, denn dieses Land und besonders diese Menschen werden jedem, der sie aus diesem Frieden reißen will, zeigen, dass sie daran festhalten werden und ich werde sie darin unterstützen mit allem, was ich habe!

Habt Dank für Eure Geduld und Eure Zeit!"

"Semper fidelis"